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ren mit dem größten Theil seines Heerhaufens am fol-
genden Morgen durch Prenzlau zog, sah man rings um
in den Gegenden von St. Georg und Grünow die Hö-
hen schon vom Feinde besetzt. Eine franzdösische Bat-
terie donnerte furchtbar gegen die Vorstädte von Prenz-
lau. Man erwiederte zwar das Feuer sehr lebhaft, hin-
derte aber damit doch nicht, daß ein zurückgebliebenes
Dragoner-Regiment so sehr in Unordnung durch das
franzdsische Geschütz gerieth, daß es, nebst einem In-
fanterie-Regiment und einer reitenden Batterie, vom
Hauptcorps abgeschnitten und gefangen ward. Dasselbe
Schicksal erlitt auch das Grenadier-Batatllon Prinz Au-
gust. Es war ebenfalls vom Hauptcorps durch gletche
Ursache getrennt geblieben, bildete Viereck, und in der
Mitte desselben seinen Befehlshaber Prinz August Fer-
dinand von Preußen, wehrte es sich verzweifelt, bis
es vom Feind umringt und endlich durchbrochen theils
niedergehauen, theils nebst seinem verwundeten Anfäh-
rer gefangen genommen wurde.
Während dessen war Fürst Hohenlohe mit dem
übrigen Theil seiner Heerschaar vor Prenzlau hinausge-
rückt. Aber neue Mißgriffe beschleunigten auch hier sei-
nen Untergang. Statt auf der Straße nach Stettin,
wohin sein Rückzug gehen sollte, stellte er sich auf der
Straße nach Pasewalk, während man, obschon er es
befohlen hatte, weder die Stadt Prenzlau, oder wenig-
stens das Berliner= und Anklamer-Thor behauptete,
noch die Seehäuser-Brücke abbrach oder vertheidigte.
Dadurch gab er dem Feinde Mittel, ihn von allen Sei-
ten ohne Mühe zu umfassen. Und als das ermüdete
Kriegsvolk die letzte Kraft zusammen raffte, sich zur
Wehr zu stellen, ward gemeldet, es fehle an allen
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