Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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ken, den General Siebein met dem andern Theil .*) 
am rechten Ufer der Oder, diese Stadt umschliessen las- 
sen. (10ten November). Bald verstärkte ihn noch das 
Kriegsvolk des Kdnigs von Wurtemberg, befehligt vom 
Generallieutenant Secke ndorf. Prinz Jerome schlug 
sein Hauptgelager in deim kleinen, nahe der Vestung 
gelegnen Schlosse Zieberm auf. 
Zum erstenmahle schien hier ein preußischer Befehls- 
haber mit Vertheidigung der ihm anuvertrauten Veste 
Ernst machen zu wollen. Er wies jede Aufforderung ab; 
er glaubte sich an der Spitze von 2,400 Tapfern, und 
mit 200 Kanonen auf den Wällen, stark genug, Glo- 
gau so lang zu behaupten, bis sein König, dem noch 
ein kleines aber entschlossenes Heer von 25,000 Mann 
übrig geblieben war, oder bis die russische Macht, welche 
unter Benningsen 30,000 Mann stark, Preußlsch- 
Polen durchschreiten sollte, Schlesien retten würde. 
Aber noch war Benningsen zu entfernt, der 
Kdnig allzu entkräftet, obschon nicht muthlos. Gleich 
wie Napoleon im gebieterischen Glücksstolz den zu 
Charlottenburg unterhandelten und (löten November) 
abgeschlossnen Waffenstillstand mit der Erklärung vernich= 
tete, er werde die von ihm eroberten Lande nicht eher 
räumen, bis auch England und Rußland Frieden ges 
schlossen, die spanischen, franzdsischen und holländischen 
Colonien zurückgestellt, und die Unabhängigkeit der von 
drei rußischen Heeren bedrohten Pforte gewährleistet hät- 
ten: eben so verwarf auch Kdnig Friedrich Wilhelm 
*) Mit einer Fußjäger-Compagnie, zweien Compagnien des 
leichten Bataillons Taris, dem iusten Bataillon des Leib- 
Regimentes, dem #ten und öten dinien-Infanterie-Regi- 
mente, einer und einer halben Fuß- Batterie, dann einer 
kahrenden Barte rie.
	        
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