Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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zu Osterode mit ungebeugten Sinn dlesen Waffenstill- 
stand, der die Franzosen in Besitz eines großen Theils 
der preußischen Staaten setzte. Er vertraute auf den 
Muth seines Volks, bildete in Eil zu seinem kleinen 
Heer noch eine Reserve von zwanzig neuen Bataillonen, 
und erwartete die Ankunft des großen rußischen Heers. 
Rußland, schon mit Persern und Türken in Krieg 
verflochten, aber überzeugt, daß von Westen her seinen 
Gränzen sich die größte der Gefahren entgegenwälze, 
hatte wirklich Alles aufgeboten, ihr mächtig zu begeg- 
nen. Es schuf eine Landwehr von 612,000 Mann zur 
Sicherung der Gränzen, ließ das nach Südpreußen bes 
stimmte Hülfsheer (ten November) bei Georgenburg, 
Olitta, Grodno und Jalow## über den Niemen gehen, 
und das rechte Weichselufer unterhalb Warschau bis 
Mlozk besetzen. Bei Plozk stand mit der Vorhut Ges 
neral Barclai de Tolliz; an ihn schloß sich die kleine 
preußische Heermacht unter General L'Estocg, deren 
Masse zwischen Salfeld und Soldau, deren WVorposten- 
Kette längs der Weichsel von Plozk bis Danzig gedehnt 
stand. Benningsen, welcher den Oberbefehl über 
Rußen und Preußen führte, schob von Warschau aus 
(roten Nevember) noch eine Abtheilung Reiterei bis zu 
den Ufern der Bzura vor. In dieser Stellung wollt’ er 
den Feind erwarten. Sie schien ihm gleich vortheilhaft 
zur Vertheidigung wie zur Aufnahme nachrückender Ver- 
stärkungen und der Heerbedürfnisse während der winter- 
lichen Jahrszeit. Schon hatte der rußische Kaiser die 
Aufstellung einer zweiten Armee unter General Grafen 
Burthoevden, einer Reserve unter General Essen 
angeordnet, und dem Feldmarschall Grafen Kamensky 
den Oberbefehl des Ganzen übertragen.
	        
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