Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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NRapoleou's Scharfblick erkannte wohl, daß der 
Krieg erst jetzt mit furchtbarem Ernst beginnen, und die 
Frucht seiner bisherigen Siege von neuem zweifelhaft 
gemacht werden solle. Auch er bot, was seinem zZepter 
gehorchte, zu neuen Anstrengungen auf. Während er, 
von Berlin aus durch seinen berühmten Beschluß so, 
weit er herrschte, die Britten, ihren Handel, ihre Waa- 
ren, selbst ihre Reisende vom Festlande verbannte, machte 
er sein Heer vollzählig, seine Reiterei mit preußischen 
Pferden beritten, in Frankreich eine neue Aushebung 
von 80 000 Streitern, und die gesammte waffenfähige 
Mannschaft daselbst, unter dem Namen Nationalgarde, 
zur Landwehr. Die Polen bewaffnete er aus preußischen 
Zeughäusern; denn schon hatten sie, wenige Wochen 
nach begonnenen Aufstand, vier vollzählige Regimenter 
errichtet, die Vestungen Czenstochow und Lenczyz, die 
Städte Kalisch, Sieradz, Kempen und Wildowa ge- 
nommen, die preußischen Besatzungen vertrieben. Auch 
eine hessische Legion, ein franzöôsisch= preußisches und 
westphälisches Regiment befahl Napoleon aus brod- 
losen Offizieren und Soldaten der eroberten Lande zu 
bilden, von denen er ausserdem noch eine Kriegssteuer 
von 150 Millionen Franken erhob. Doch leichter ward 
es ihm, das Geld zu erhalten, als die Menschen. Nur 
wenige Deutsche folgten dem entehrenden Rufe, den 
Fahnen des Ueberwinders wider ihre unglücklichen Für- 
sten zu folgen. Auch das Kurfürstenthum Sachsen 
und die übrigen sächsischen Fürstenthümer wurden mit 
Contributionen und Regquisitionen heimgesucht, ungeach- 
tet des ihnen verheissenen Schutzes, und dann erst in 
den Rheinbund, als Genossen desselben, ausgenommen, 
nicht ohne lästige Bedingungen. Denn das Kurfärsten-
	        
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