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rückte, vorausschwärmen mußte, um ihr den Weg nach
Brieg von Feinden zu lichten. Harscher durchmusterte
die Umgebungen Breslau's, zog am hellen Tag, von
Grosburg und Wansen her, vor der Festung Brieg
vorüber, nach Ohlau, wo er vor den Thoren der Stadt
eine preußische Aussendung von dreizehn Husaren über-
siel und gefangen machte. Allein eine halbe Stunde
hinter Ohlau, als er seine Beute kaum in Sicherheit
gebracht, ereilten ihn von der Besatzung aus Brieg 200
Mann Fußvolks mit 60 Reitern und zwei Kanonen. Ihre
Absicht war ihn aufzuheben. Harscher kam ihnen zu-
vor, griff sie mit Ungestüm an, warf sie bis Ohlau zu-
rück, machte mehrere Gefangene, und zog sich dann)
zwei Stunden lang vom Feinde verfolgt, mit allen ge-
machten Gefangenen, nach Parchwitz (27ten October).
Inzwischen gieng die unvollkommene Belagerung der
Vestung Glogau langsam vor sich. Der Truppen waren
zu wenig; es fehlte am nöthigen Geschütz. General
Mezanelli, mit dem ersten und zweiten Regiment
Chevaurlegers, mußte eine Vorposten-Kette zur De-
ckung des Einschließungscorps bilden, und zugleich die
Verbindung mit General Lefebre, so wie mit der
zweiten Division in Grünberg unterhalten. Der Obristlieu-
tenant des vierten Chevaurlegers-Regiments, Michel,
ward Befehlshaber aller sich zu Crossen sammelnden Rei-
terei-Oepots in Schlesien, und General Minucci über-
nahm einsweilen den Besehl gesammten Fußvolks der
zweiten Oivision.
*) Unterstützt durch die ausgezeichnete Tapferkeit des Wacht-
meisters Hoch, der Corporäle Golling und Popp, der
Gemeinen Reiner und Rauch, welche seine schwache
Nachhut bildeten. ·
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