Dem richtigen Blick des Letztern mag es vorzuͤglich an-
gerechnet werden, daß die nachfolgende Colonne des
baierischen Fußvolks bei ihrer Aufstellung den Wirkungen
des feindlichen Geschuͤtzes entgieng. Die Preußen hat-
ten sich auf der Breslauer-Straße in schräger Richtung
entwickelt, mit dem rechten Flügel an Strehlen gelehnt,
mit dem Linken einen Hacken gebildet, und, weil sie
mit dem Geschütz, bei ihrem rechten Flügel aufgefahren,
die ganze Landstraße bestrichen, konnten sie den Aufmarsch
der Baiern sehr erschweren.
Oberstlieutenant Epplen, Führer der baierischen
Colonne, verbarg, hinter einem lebhaften Geplänkel vor-
geschobener Schützen, Aufmarsch und Richtung der Co-
lonne, noch ausser dem Bereich des feindlichen Feuers;
ließ dann die Schützen durch eine Grenadier-Compag-
nie unter Hauptmann Theobald verstärken, und das
Regiment Herzog Karl sich durch das Dorf Seegen in
des Feindes linken Flügel werfen. Das entschied. Denn
während die preußischen Befehlshaber ihre ganze Sorge
diesem Punct zuwandten, entfaltete sich das Bataillon
Ldwenstein auf der Heerstraße ungehemmt. Gleichzeitie
ger ungestümer Angriff der Baiern auf allen Seiten zwang
die feindlichen Schlachtreihen, ungeachtet ihres mor-
derischen Gewehrfeuers, nicht nur die anfangs genom-
mene Stellung, sondern selbst das Schlachtfeld, mit
Verlust von ohngefähr 100 Todten, 200 Gefangnen und
einer Kanone, zu verlassen. Der Rückzug verwandelte
sich in wilde Flucht. Drei Stunden weit verfolgte die
würtembergische und baierische Reiterei mit verhängtem
Zügel den Feind, nahm dessen gesammte Artillerie, 600
Mann und 300 Pferde. Die Baiern zählten ihrerseits