Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Untergang des schwachen Belagerungscorps hätte her- 
beiführen können. 
Vandamme hingegen schickte rasch den Grafen 
Berchem mit zwei Bataillonen des 13ten Linien-Re- 
giments, dem ersten Bataillon vom Regiment Prinz 
Karl und 100 Chevaurlegers unter Oberst Zandt aus, 
dem Vordringen der Feinde Widerstand zu leisten. Haupt- 
mann Theobald mußte mit 100 Fußgängern bei Klet- 
tendorf die Straße nach Strehlen beobachten; er nahm 
aber bald den dazu schicklicheren Standpunct in Oldat- 
schin. Die Oberlieutenants Zobel und Walraf vom 
Tten Linien-Regiment mußten bei Grieschwitz und Klein- 
Schottgau mit 50 Mann das Auge auf die Schweid- 
nitzer: Straße halten. Allein weil General Vandam- 
me, wie sehr er daran auch erinnert ward, die verschie- 
denen Pikets ohne Verknüpfung mit den übrigen Abthei- 
lungen ließ, konnt' es dem Fürst Anhalt-Pleß gelingen, 
sie alle zu umgehen. 
Ganz unbemerkt war sein Vortrab bei Tagesanbruch 
(50ten December) schon bis Durgau und in den Ri- 
cken eines würtembergischen Bataillons daselbst gekom- 
men, während seine Hauptmacht an beiden Ufern der 
Lohe, links bis zur Schweidnitzer, rechts bis zur Oh- 
lauer= Straße gedehnt, vorwärts drang. Starke preus- 
sische Abtheilungen bemächtigten sich auf dem Juge der 
Dörfer Woischwitz und Oldatschin. Hauptmann Theo- 
bald, am letztern Ort, vom Feind und den Ortsbewoh- 
nern zugleich angefallen und übermannt, mußte sich nach 
heftiger Gegenwehr und mirt Verlust von vierzig Mann 
fechtend auf die Schweidnitzer Straße zum Dorfe Hart- 
lieb ziehen.
	        
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