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gehen gedroht, und ihn zum raschen Rückzug gendthigt
hatte, war Berchems's rechte Seite vollkommen gedeckt.
Darum konnte dieser nun jenseits Oldatschin seinen An-
griff gegen die feindlichen Schlachthaufen fortsetzen.
Mit Hülfe des zweiten Bataillons vom 13ten Linien=
Regiment und der Batterie des Hauptmanns Caspers,
nebst der Escadron Gaddum von Leiningen-Chevaux-
legers (der franzdsische Oberst Duverger war mit die-
ser Truppen-Abtheilung nach Oldatschin geeilt, nach-
dem er den linken Flügel der Preußen schon über Krut-
ten und Klettendorf verdrängt hatte), ward der Feind,
trotz seiner Ueberlegenheit, über Wasserjeursch gegen
Schweidniz zurückgeworfen. ")
Der Sieg war erfochten, als am Abend noch Ge-
neral Montdrun, mit der würtembergischen Cava-
Ausgezeichnete Erwähnung verdient die Gewandtheit, mit
welcher Oberst Graf Berchem an diesem Tage, als
Folge verschiedener Bewegungen, Schwenkungen, wie auf
dem Ererzierplatz, seinem Gegner große Schwäche zu ver-
bergen, so wie zweckmäßigen Aufmarsch zu begünstigen
wußte. Gerechtes Anerkenntniß gebührt auch dem einsichts-
vollen Oberstlieutenant Epplen. Nicht geringer waren
die von der Artillerie und besonders von dem Hauptmann
Caspers, den Oberlieutenants Graf Leiningen und
Baron Gravenreuth geleisteten großen Dienste. Der
tapfere Oberst Zandt mit jenen bis 52 Pferde geschmol-
zenen 100 Chevauxlegers vom Regimente Leiningen, nahm
dem Feinde eine bis auf's außerste vertheidigte Kanone
ab, nachdem die preußischen Artilleristen auf ihren Stü-
cken zusammengehauen waren, ein Vortheil, welcher jer
doch durch den Tod des ausgezeichneten Rittmeisters Stu-
benrauch und anderer braven bagierischen Männer theuer
erkauft wurde.
II. Stes Buch. 6