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traute Veste so ehrenvoll zu vertheidigen wußte, übergab
der preußische Oberstlieutenant Huaack, die dußerst wich=
tige Vestung Schweidnitz, als Befehlshaber dersel-
selben, an den General Bandamme (kten Februar),
doch unter der Bedingung, daß die Besatzung erst am
16ten Februar kriegsgefangen seyn solle, wenn bis dahin
Entsatz erfolgen würde. Erst seit dem zehnten Jänner
war sie von der würtembergischen Division eingeschlossen
worden. Der preußische Befehlshaber, mit einer tapfern
und an allen Kriegsbedürfnissen reich versehenen Besatzung,
hatte anfangs Entschlossenheit bewiesen; Vandamme's-
erste Aufforderung abschlägig und sogleich mit 1,000 Ka-
nonenkugeln von den Wällen und mit einem Ausfall auf
Kletschkan beantwortet, nachher C(I8ten Jänner) eine
Batterie der Würtemberger zum Schweigen gebracht,
welche die Galgenflesche, das Jauerniker-Fort und den
bedeckten Weg der Jauerniker-Flesche beschoß; selbst,
als endlich die Belagerer (am Sten Februar) den Anfang
machten, die Stadt aus allen nun vollendeten Batterien
mit Bomben und Grenaden zu beschiessen, hatte er die
Besatzung und gesammte Bürgerschaft, treu ihrem Kd-
nige, die ungeheuere Verwüstung aller Wohnungen nicht
geachtet, sondern das Feuer von den Wällen tapfer er-
wiedert, und die wiederholte Aufforderung wiederhole
abgelehnt. Da gelang der Ueberredungsgabe des Prin-
zen von Hohenzollern, Adjutanten des Prinzen
Jerome, was den Anstrengungen der Belagernden al-
lein nicht gelungen war. Der Oberstlieutenant H aak
übergab den äußerst wichtigen Platz, voller Kriegs= und
Lebensmittel, an seinen Gegner, welcher darüber selbst
erstaunte.
Unmittelhare Folge dieses Ereignisses war, daß man