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Linien-Regiment, einem Kartätschenhagel aus der feind-
lichen Batterie entgegen, sich aus den Engwegen her-
vor entfaltet, und die Stellung erobert. Zugleich war
die würtembergische Brigade, allen Hindernissen zum
Trotz, aus Ziel gelangt; der linke preußische Flügel von
ihr umgangen. Nun stürzten von den Bergen herab
links und rechts die beiden leichten Bataillone gegen die
Stadt, hieben das Pfahlwerk um, und stürmten mit dem
Bajonett hinein. Das Regiment Leiningen-Chevaur=
legers, an der Spitze desselben, (weil der Oberst Baron
Zandt gefährlich krank lag) der Rittmeister Gambs,)
verfolgte die Fliehenden, und machte ihnen mehrere Of-
siziere und 300 Gemeine zu Gefangenen. Das war die
Wirkung eines dreistündigen Gefechts. Lefebre rückte
nach. Das brave Regiment Taris-Dragoner, mit Ver-
lust eines Lieutenants, der gefangen wurde, und sechs
schwer Verwundeter, trieb noch den Feind am Ausgang
des Gebirgs aus dortigen Verschanzungen, die mit Fuß-
volk und Geschütz besetzt waren. Der Feind ließ sech-
zehn verwundete Schützen zurück, und floh, eine halbe
Stunde von da, in die Veste Glatz.
In allem hatten die Sieger bei diesem Gefecht zehn
Todte, sechzig Verwundete. Der Verlust der Geschla-
genen war bedeutender. Mit Recht erndtete General
Lefebre Ruhm von diesem Gefechte, in welchem die
*) Zwar sagt ein Tagesbefehl des französischen General
Hedouvilles, es sey der französische Oberstlieutenant
Vouillsé gewesen, welcher genanntes Regiment während
jenes Gefechtes gegen den Feind führte. Dem war aber
nicht also; so erklärte es bald darauf das gesammte Offi-
zier-Corps des Regimentes Leiningen. Bouillé kr-
schien erst, als jenes Regiment siegreich in die angewis-
senen Cantonirungen zog.