Mann bei Feldkirch stand, vergebens stuͤrmte, obgleich
ein Aufstand der Bauern im grauen Bunde gegen die
Franzosen ihn beguͤnstigte. Massena haͤtte gern durch
Bewegungen, welche er links im Schwarzwald gegen
den Breisgau machte, den Blick des Erzherzogs von
Graubuͤndten weggeleitet. Allein dieser lies sich in seinen
Entwuͤrfen nicht stoͤren, um so weniger, da ihm die
nahe Ankunft von 40,000 Russen angekuͤndet ward. Grau-
buͤndten mußte genommen und dadurch Massena's ganze
Stellung verändert werden. Es gelang. Denn während
die Oesterreicher über Schafhausen vorrückten und an-
griffen, stürmte Hotze (l#ten Mai) den Luziensteig noch
einmahl und mit beßerm Glück. Die Franzosen wichen
in Unordnung nach Sargans und Wallenstadt von der
einen, und nach Ilanz und Disentis im grauen Bund
von der andern Seite. Aber Bellegarde, von Si-
den her nach Chur gekommen (16ten Maih), verfolgte
die leztern gegen den Crispalt und Gotthard, Hotze
die erstern über Wallenstadt hinaus. So war Grau-
bündten von den Franzosen geräumt.
Gleichzeitig mit diesen Unternehmungen geschahen
die des Oberfeldherrn Suwarow in Italien. Er drang
mit überlegener Macht Moreau's franzdsischem Heer
nach, welches sich durch die Besatzungen noch mehr
schwächte, die es in die verschiedenen im Rücken blei-
benden Festungen werfen mußte. Er wollte Moreau
zwingen, ehe derselbe Macdonalds aus Neapel her-
ziehende Heerhaufen mit sich vereinigen konnte, ganz
Memont und die Genuesische Küste zu räumen; er wollte
dem linken Flügel von Erzherzogs Karl Armee das
Spiel gegen den Gotthard erleichtern; er wollte, wäh-
rend er zugleich die Belagerungen Mantua's, Ferra-
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