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ihm ganz unbekannte Gegenden, durch den Breitengrund
auf die Höhe des sogenannten Hengsthübel auf die rechte
Seite und sogar in den Rücken der Preußen zu bringen.
So wurden diese, fast gänzlich gesprengt, gezwungen,
sich auf Oesterreichs neutralen Boden zu flüchten, wo-
hin den Siegern zu gehen verwehrt blieb. Und nur auf
diese Weise gelang, daß der Ueberrest vom Corps des
Fürsten Anhalt-Pleß nicht, nach diesem siebenstundigen
Gefecht, vollkommen vernichtet wurde. Der Feind verlor
400 Gefangne nebst acht Offizieren, die gefangen genom-
men wurden, auch zwei Kanonen, um deren Besitz lange
und blutig gestritten worden war; dazu an Todten zwei
Offziere und 30 Mann. Die Baiern hatten 8 Todte,
60 Verwundete. Es bedarf keiner Bemerkung, wie hel-
denmüthig bis zur Ankunft des Fußvolks, jene beiden
Escadronen Chevaurlegers *7), so wie die Tapfern des
zweiten Bataillons ") gefochten hatten. Entschieden war
jedoch das Gefecht durch das #te leichte Bataillon ge-
worden, dessen Befehlshaber Oberstlieutenant Baron Zol-
ler sich auch hier, als einer der trefflichsten Führer her
wieß.)
*) Der ÖOberlieutenant Bernard, der Lieutenant Deisen-
berg, der Wachtmeister Sauter, der Corporal Kareck,
die Chevaurlegers Gebhard, Küchle, Doefner und
Würz hatten sich vorzüglich ausgezeichnet.
“) Porzüglich die Lieutenants Hohenberger, Nep sen.
und Geisler, die Corporäle Strohmeder und Win-
ter, ferner die Gemeinen Sedelmaper und Pinsner
hatten sich besonders hervorgethan, die letzten Beide zu
Wegnahme einer Kanone beigetragen.
re) Lieutenant Gradinger von diesem Bataillon nahm, ob-
gleich verwundet, dem Feinde eine hartnäckig vertheidigte