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bald alle Sorge vor dem Erscheinen der Russen in Schle-
sien. Was nach Oels gezogen war, kehrte zu den fruͤ-
hern Bestimmungen zuruͤck. Nur das erste und sechste
Linien-Regiment giengen als Besatzung nach Breslan;
das siebente besetzte Ohlau; das vierzehnte (mit Aus-
nahme von drei vor Kosel stehenden Compagnien)
Schweidnitz;z das fünfte leichte Bataillon Lamotte
die Festung Brieg. Und wie Deroy die BVeste Kosel,
so belagerte Vandamme mit den Würtembergern Neisse.
8.
Gang des Feldzugs in Polen und Preußen.
Gefechte an der Ukkra. Treffen bei Sol-
dau und Pultusk. Schlacht bei Eplau.
Gefecht bey Ostrolenka.
Wirklich konnten Napoleons Fortschritte in Po-
len und Preußen Gewähr leisten, daß weder Alerander
von Rußland, noch König Friedrich Wilhelm sobald
den schlesischen Fürstenthümern Hülfe senden würden.
Die russischen Kriegsvölker unter den Generalen
Sedmaretzki und Benningsen hatten schon, gleich
nach dem Einzug der Franzosen in Warschau, sich vom
rechten Weichsel-Ufer bis hinter die Narew (2ten und
Sten December 1806) zurückgezogen. An der Narew und
Ukkra blieb aber nur ihre Vorhut; die Hauptstärke lagerte
sich an den Ufern des Orzic, in den Umgegenden von
Ciechanow, Dilewo und Ostrolenka. Diese rückgängige
Bewegung nbthigte auch die bei Thorn aufgestellten Preu-
ßen, unter General Lestocq, sich gegen Nowogrod