Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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höchst erschbpft war. Er verlegte dieses in die Winter= 
lager; die Marschälle Ney, Bernadotte und Bes- 
sieres auf den linken Flügel; die Marschälle Soult, 
Davoust und Lannes von Pultusk bis zu den Ufern 
des Bug. Drei leichte Reiter-Brigaden der Division 
Lasalle besetzten die Ufer des Flüßchens Orzye, der 
an Makow vorüber zur Narew fließt. 
General Benningsen aber, welcher sein Corps 
bei Novogrod, und Buxhdvden, der das seine im Amt 
Klein-Plozk aufgestellt hatte, faßten den Entschluß, 
sich keine Ruhe zu gewähren, sondern mit vereinter Kraft 
die verlorne Grundlinie ihrer Unternehmungen, den 
Weichselstrom wieder zu gewinnen, von dem sie vierzig 
Meilen weit zurückgeworfen standen. Auch da, nach 
Buxhdovden's Emfernung vom Heere, Benningsen 
allein den Oberbefehl desselben führte, blieb er dem 
großgedachten Entwurfe treu. Doch später, als be- 
schlossen war, begann man die Vollziehung. Erst am 
täten Jämner setzte sich die rußische Kriegsmacht über 
die altostpreußische Gränze hervor in Bewegung. Ihr 
den Rücken und den linken Flügel zu decken, blieb eine 
Division hinter dem Bobr und der Bissa stehen; eben 
so wurden zwei Divisionen zu gleichem Zweck bei Bransk 
aufgestellt, damit die Franzosen nicht seitwärts durch 
die ostrolenkischen Wildnisse vordrängen. 
Es war nun darum zu thun, in rascher Bewegung, 
der sich rechts die Preußen anschließen sollten, gegen 
die Weichsel zu dringen, und die Heerhaufen der Mar- 
schälle Bernadotte und Ney entweder abzuschneiden, 
oder zum eiligen Rückzug über diesen Strom zu ndthi- 
gen; zugleich auch, vermittelst einer Wendung gegen 
II. Stes Buch- 8
	        
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