Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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aus dem Dorfe Klein-Sausgarten, und damit den gan- 
zen linken Fluͤgel des rußischen Heers zum Rückzug. 
Zu diesem sah sich auch Benningsen's Heermitte 
durch den vereinten Angriff der ganzen franzoͤsischen Rei- 
terei unter Murat und Bessieres gezwungen, so daß 
das Schlachtfeld von den Rußen verlassen stand, und 
Napoleon's rechter Fluͤgel den Ort Kutschitten besetzte, 
und an die Anhoͤhen lehnte, die vorher der Rußen lin- 
ker Fluͤgel inne gehabt hatte, der andere Fluͤgel des 
franzoͤsischen Heeres sich an Eylau stuͤtzte. 
Das Loos der Schlacht war so gut, als entschie- 
den. Da erschien Lestocq mit seinem kleinen, tapfern 
Heerhaufen Preußen. Er, der bisher auf seinem Zuge 
immerdar in Gefechten mit Abtheilungen des Ney'schen 
Eorps gewesen, die ihm auf den Fersen gefolgt waren, 
hielt dieselben, als er für das rußische Heer Gefahr 
fürchtete, bei Wakkern, Schlautienen und Pompiken mit 
einzelnen Posten fest, und eilte an der Spitze seines 
übrigen Kriegsvolk, nur 5584 Mann stark, zum Schlacht- 
felde. Er wandte sich von Schmoditten gegen das Dorf 
Kutschitten; nahm es mit gefälltem Bojonett; vernichtete 
300 Mann Besatzung darin; nahm drei Kanonen und 
esnen feindlichen Adler; rückte gegen Davoust; brachte 
hier dem rechten Flügel der Franzosen in blutigem Ge- 
fechte einen Verlust von wenigstens 3,000 Mann bei, 
und nahm, als die Nacht einbrach, seine Stellung auf 
den Anhöhen vor Klein-Sausgarten, eben da, wo vor- 
her der Rußen linker Flügel gestanden war. — Schon 
rüsteten sich die tapfern Preußen, ihr Siegeswerk fol- 
gendes Tags zu vollenden, als sie noch in der Nacht 
Benningsen's bestimmten Befehl erhielten, sogleich 
zum Rückzug aufzubrechen. Denn nach Versicherung des
	        
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