Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

einer Abtheilung derselben durch Gebüsch und Sumpf 
die Angreifenden umgieng. Da wichen sie zurück. 
Vor Wegschütz zwar mußte sich, wegen des feind- 
lichen Kanonenfeuers, das beim Durchschnitt aufgestellte 
zwolf Mann starke Piket unter Corporal Frauendor- 
fer, nach männlicher Gegenwehr zurückziehen; der Feind 
konnte den Ablauf der Ueberschwemmung verstopfen und 
daselbst sein Geschütz vortheilhaft aufstellen; allein dar- 
auf beschränkte sich für ihn der ganze Vortheil eines 
Gefechts, das vier Stunden gedanuert, den Baiern zwei 
Todte, zwoölf Verwundete, ihm selbst aber 10 Todte, 
60 Verwundtete, 7 Ueberläufer und einige Pferde geko- 
stet hatte. ") 
Während General Raglowich auf diese Weise mit 
eigentlich nur sieben Compagnien den wichtigen Punct 
Kosel umschlossen und beobachtet hielt; während die Be- 
lagerung der kräftig vertheidigten Vestung Neisse leb- 
haft vorschritt, verdoppelte Graf Götzen von Glatz 
aus seine Anstrengungen, Schlesien zu retten. Ohne 
Geld, ohne Waffen, ohne Schießbedarf, sandt er durch's 
Riesengebirg kleine Streifhaufen, an deren Spitze sich 
die Rittmeister Stössel und Nerro, so wie die Lieu- 
tenants Wallenstein und Gail Namen machten. Sie 
schweiften bis in die obere Lausitz, um jene Bedürfnisse 
  
* Der General Raglowich nannte in dem deßhalb ein- 
gesandten Bericht den Major Donnersberg, den Haupt- 
mann Seebus und Lieutenant Fuchs, so wie den jun- 
gen Tambour Kaver Öschap, welcher, obgleich wegen 
Schwäche in einen Sumpf stecken bleibend, nicht aufhörte 
während der ganzen Affaire Marsch zu schlagen, vorzüg- 
lich tapfere Männer.
	        
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