— 139 —
zu erbeuten und feindliche Vorraͤthe zu vernichten. Waf-
fen, Pferde und ansehnliche Transporte bei Bunzlau,
Ldwenberg und Striegau nahmen sie weg. Die Trup-
penzahl bei Glatz wuchs, und Gützen drohte, bald
ein sehr gefährlicher Gegner zu werden. Er wäre es
geworden, hätte der franzbsische General Lefebre mino?
der Wachsamkeit und Feldherrukunst gehabt.
Dieser aber, um das Anwachsen der feindlichen Stärke
im Werden zu vernichten, zog rasch (12ten April) mit
einem Corps von Baiern (dem öten Linien-Regiment,
einer Abtheilung des ersten Dragoner-Regiments und
der Batterie Regnier) und Würtembergern (einem
Bataillon Jäger zu Fuß, einer Abtheilung reitender Jä-
ger und zwei Kanonen) vor Glatz. Hier stellte er sich
von Wartha her, Angesichts der Vestung, auf die An-
höhen. Rückwärts ließ er, zur Deckung dieses Stand-=
punctes, den baierischen Major Bernclau, mit 300
Mann vom 1o0ten Linien-Regiment, bei Frankenstein.
Der Feind säumte nicht, alles zu thun, diese unwill-
kommene Erscheinung zu verdrängen. Er machte schon
folgendes Tages (15Sten April) einen allgemeinen Angriff,
der jedoch auf allen Puncten zurückgetrieben ward. Ein
gleichzeitiger Streifzug von 400 Preußen zu Fuß und
mehreren Husaren gegen Frankenstein blieb eben so ver-
geblich, doch ward durch ihn eine halbe Stunde vom
erwähnten HOrt entfernt, ein Posten von sechs Drago-
nern und einem Unteroffizier aufgehoben.
Graf Güötzen hatte indessen bei diesem Versuch die
Stellung und Schwäche seines Feindes kennen gelernt.
Er schickte nun in einer Nacht 2,100 Mann Fupvolks,
einige Reiterei und vier Kanonen auf großen Umwegen