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betraͤchtlicher Besatzungen in den Festen und Staͤdten
hinter sich, noch immer 28,000 Mann stark. Mit die—
sen verband er die in Toscang befindlichen Franzosen. —
Dagegen waren die österreichischen Generale Ott bei
Fornovo, Hohenzollern und Klenau in den Her-
zogthümern Parma u. s. w. zu schwach, um ins Tos-
canische einzurücken. Kray blieb daher in Castel-
luccio, theils die Blockade von Mantua zu decken,
theils die im Bolognesischen befindlichen feindlichen Hau-
fen zu bedrängen. So konnte Macdonald seinen
Zug verfolgen. Sein linker Flügel unter General Dom-
browsky bemeisterte sich Pontremoli's; auf dem
rechten Flügel warf General Clauzel den General
Klenau und entsetzte das Fort Urbino. Macdonald
selbst stand Anfang Juny's schon zu Lucca. Nun war
ihm die Verbindung mit Genna und dem Oberbefehls-
haber Moreau offen, der ihm den General Victor
mit einer starken Abtheilung entgegen geschickt hatte.
Die Kriegsvdlker der verbündeten Mächte lagen in
Italien überall zu sehr vertheilt, um irgend ein großes
Unternehmen gleichzeitig, schnell und mit Nachdruck aus-
führen zu können. Marschall Suwarow beschränkte
sich fast nur auf Eroberung Piemonts und besonders
Turins. Das Alles gab den Franzosen freien Spielraum.
Und als Suwarow endlich mit seiner ganzen Macht
gegen Moreau rücken wollte, verließ dieser seine Stel-
lung bei Coni freiwillig, nachdem er vorher diesen Platz
in guten Vertheidigungs-Zustand gesetzt hatte, und zog
sich nach dem Col de Tende zurück. Hier war Mo-
reau, seit der Absendung Victors, in der That nur
noch 15,000 Mann stark. Die Alpenpässe rings um
standen indessen genugsam verschlossen und vertheidigt.