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Kröbel und der Gefreite Böck vom Bataillon Taris
mit zwolf freiwilligen Tapfern, auf das Gerücht, daß
in der feindlichen neuen Batterie an der Pogrzellitzer-Brücke
drei Kanonen ständen, nächtlicherweile (vom 1#ten zum
12ten April) dahin schlichen, die Stücke zu nehmen.
Sie fanden sie freilich nicht, aber das aufgebaute Block-
haus legten sie in Asche; oder wenn bei einem Ausfall
der Belagerer (l6ten April), den jedoch der Oberstlieu-
tenant Graf Taxis bald zurückwies, ein einziger Mann,
der Gemeine Huber, trotz seiner Wunden, ein Gefecht
mit drei Husaren anfieng und lange Zeit allein unter-
hielt. Dergleichen Ausfälle der Besatzung wiederholten
sich fter, auch nachdem der tapfere Befehlshaber der
Pestung, Oberst Neumann gestorben war, wie z. B.
am oten, 11ten und 12ten, am 10ten und 21ten Mai
u. s. w. Denn der neue Befehlshaber in Kosel, Oberst
Puttkammer wich seinem Vorgänger weder an Klug-
heit, noch an Beharrlichkeit und Muth.
Aber der Oberst Puttkammer hatte bei weitem
nicht mehr die Hülfsmittel, die seinem Vorgänger zu
Gebote gestanden waren. Die Besatzung sah er durch
das beständige und zunehmende Ueberlaufen der Solda-
ten zu den Baiern äußerst geschwächt. Schon riß Meu-
terei ein. Schon litt die Vestung Mangel an Bedürf-
nissen aller Art und die Hoffnung des Entsatzes verlor
sich immer mehr. ) Obgleich der Kommandant noch
5P*) Zwischen der Vestung und dem Grafen von Göten ward
mit schwimmenden Bouteillen in der Oder Briefwechsel
unterhalten, dieß aber am 1sten Juni durch die Belagerer
endddeckt.