Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Mann, konnte er weder unmittelbar gegen Neisse, noch 
gegen Frankenstein einen Angriff wagen. Darum be- 
schloß er, durch einen Eilzug sich plötzlich der Stadt 
Breslau, wo in dem Augenblick nur geringe Besatzung 
lag, ") zu bemeistern, und mit diesem kühnen, über- 
raschenden Zuge die Aufhebung der Belagerung von Neisse 
zu erzwingen. Er schickte auch wirklich (10ten Mai) die 
Majore Losthin und Roggendorf mit 1,300 Mann 
von Silberberg aus über Landshut, Freiburg und so 
weiter gegen Breslau, wo sie sich nur sechs Stunden 
verweilen und alle Vorräthe wegnehmen, dann sich, über 
die Oder gegen Kosel wenden, und unterwegs alle Selbst- 
ranzionirte und Freiwillige an sich ziehen sollten. 
Prinz Jerome, (seit 25ten April mit dem ersten 
Linien= oder Leib-Regiment Baiern wieder nach Schle- 
sien zurückgekommen) hatrte damals sein Hauptgelager 
mit dem baierischen Leib-Regiment zu Frankenstein, 
durch Verhaue und Redouten alles gegen Ueberfall wohl 
gedeckt, ein Bataillon des sechsten baierischen Linien= 
Regiments zu Wartha, und seinen linken Flügel durch 
das sächsische Regiment Niesemeuschel verstärkt. Mier 
starken Abtheilungen waren die Straßen nach Silberberg 
und Glgz besetzt. 
Er und General Lefebre von einer feindlichen Be- 
wegung belehrt, schickten ohne Vorzug (11ten May) 
den Major Schmitt vom 10ten---Linien-Regiment, mit 
einem 
  
*) Wegen des Abmarsches des 2ten Bataillous des Leib-Re- 
gimentes am #áten Mai über Reichenbach nach Tarnau 
unweit Silberberg.
	        
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