Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

berberg, am liebsten den sichersten durchs Gebirg uͤber 
Striegau und Freiberg waͤhlen. Er hatte sich in der Ver- 
muthung nicht betrogen. In der Naͤhe von Fuͤrstenstein 
sah man die Preußen auf dem Wege von Hohenfrledberg 
und Adelsbach gegen Waldenburg ziehen. 
Alsbald sprangen Grenadiere und Schützen vom Wa- 
gen, in die Schlachtreihe mit der Reiterei. Lefebre 
führt sie rasch gegen die Mitte des feindlichen Zuges 
auf die Anhbhe, wo sich die Preußen sogleich ordneten 
und lebhaftes Kanonenfeuer machten. Lefebre zog nun 
auch seine preußische Kanone vor. Hauptmann Regnier 
that nur drel Schuß. Er erkannte, daß die Stücke, aus 
welchen der Feind antwortete, dieselben waren, welche 
er den Tag vorher befehligt hatte. Die Preußen hatten 
sie wieder aus dem Schweidnitzer-Wasser gezogen. „Brü- 
der“, schrie Regnier den Reitern zunächst zu: „Soll 
uns der Feind aus unsern eignen Stücken beschlessen? 
Frisch auf, brave Baiern, mir nach!“ Und er sprengte 
wild gegen das wohlbekannte Geschütz. Die erste Kanone 
ward sogleich von ihrer Bedienung verlassen. Fünf preu- 
Khische Husaren umzingelten ihn bey der zweiten; einen 
haut er vom Roß, die andern bieten ihm Gnade an. 
Er hört nicht, ist daran unter ihren Streichen zu fal- 
len, als ihm der Artillerie= Corporal Voigl, der Che- 
vqurleger Michael Bausch zuspringen. Die vier Hu- 
saren fallen getddtet. Lieutenant Zandt erscheint mit 
der gesammten Reiterel und sein Einhauen in die ganze 
feindliche Linie vollendet nicht nur die Wiedereroberung 
der beiden baierlschen Kanonen, sondern auch die bei- 
den preußischen werden noch dazu erbeutet. — Nun hatte 
Hauptmann Brück, als er mit dem balerischen Fußvolk 
anrückte, leichtes Spiel. Die Preußen wurden gewor-
	        
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