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sen. Man hatte bald eher Unbewaffnete zu beschützen,
als zu hekämpfen. Major Losthin sah alle Siegesfrucht
des vorigen Tages verloren, und bei 600 Todte und
Verwundete der Seinigen auf dem Kampfplatz. Er selbst
mit 15 Offizieren und 350 Mann ward gefangen. Aber
zu weit voraus waren gegen Glatz schon die Tags zu-
vor bei Kanth in Gefangenschaft gerathenen Baiern.
Sie wurden, nebst der vom Feind wieder aus dem Schweid-
nitzer-Wasser gezogenen Fahne nach Glatz gebrachr. Hin-
wieder hielten nun die Baiern mit allen preußischen Ge-
fangenen und den eroberten Feldstücken ihren feierlichen
Einzug (17ten May) in Breslau,
Noch wußte der preußische Oberbefehlshaber Graf
von Gützen nichts vom Ausgang des Losthin'schen Zu-
ges. Er dachte noch daran, den bei Wartha stehenden
General Siebein zu beschäftigen, damit er keine Ab-
sendungen gegen Frankenstein und Reichenbach mache.
Darum ließ er (164ten Mai) den preußischen Major
von Görtz mit zweihundert Fußgängern und einem Ge-
schwader, von Glatz aus, gegen ihn ziehen; dem folg-
ten 600 Mann Infanterie mit zwei Kanonen nach. Ge-
neral Siebein lag mit vier Compagnien Baiern Cdes
sechsten Linien-Regiments, später deren nur drei dessel-
ben, aber dann mit einer des 10ten Regiments und ei-
ner würtembergischen verstärkt) in gurer Stellung hinter
dem Städtchen, mit Voxposten jenseits der Neisse, um
die Straßen nach Glatz und Silberberg zu beobachten.
Seine Streifwachen stiessen beim Dorfe Eichen auf die
Mannschaft des Major Görz, und begannen mit der-
selben ein lebhaftes Geplänkel, als sehr zufällig der
franzôsische General Hedouville, begleitet vom Lieu-
tenant Besserer und vier und zwanzig Mann vom