— 152 —
zweiten Chevaurlegers-Regiment, dazu traf. Hedou-
ville war nur ausgeritten gegen Glatz zu recognosci-
ren. Besserer sah nicht sobald seine Landsleute in
Gefahr, als er einen Corporal und sechs Mann zur Be-
deckung des Generals zurück ließ, mit den übrigen gegen
die feindliche Escadron jagte, einhieb, und mit glücklicher
Tapferkeit *) sie bis Eichen zurücktrieb. Hier nahm der
Feind neue Stellung. Da aber General Siebein mit
250 Mann Fußvolks ebenfalls herbeieilte, griff auch
Besserer, obgleich selbst schon zweifach verwunder,
noch einmahl an. Der Feind ward bis zur Colonie
Friedrichswartha gedrängt, wo nun die Hauptmacht des
ausgesandren Corps beisammen stand. Jetzt erst zog sich
der baierische General mit seinem Häuflein zurück. Die
Preußen wagten ihn kaum zu verfolgen. 7)
Alle diese Ereignisse hatten für das Schicksal der
Pestung Neisse nachtheiligen Einfluß. Denn, ohne bal-
digen Emsatz, war sie durch ihren Zustand gezwungen,
sich zu ergeben, wie besonnen und tapfer auch ihre Be-
fehlshaber Stecusen, Harroy und Wernitz, die
Vertheidigung geführt hatten. Die Pestung, zu deren
*) Unterstüßt durch den bald darauf getödteten Chevaurlegers
Brinzineser, die Chevaurlegers Anten Meper-
Essentheuer, Metz, Bergmüller und Hißelber-
ger. Chevaurlegers Anton Mever fieng während jenes
heftigen Handgemenges den Hieb eines preußischen Offi-
ziers auf, welcher den Kopf des Lieutenants Besserer
gespalten haben würde, und erschien demnach als der Ret-
ter des Lebens seines Führers.
*) General Siebein gedachte in seinen über diese kleine
Affa ire erstatteten Bericht mit Anerkenntniß erworbenen