Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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zweiten Chevaurlegers-Regiment, dazu traf. Hedou- 
ville war nur ausgeritten gegen Glatz zu recognosci- 
ren. Besserer sah nicht sobald seine Landsleute in 
Gefahr, als er einen Corporal und sechs Mann zur Be- 
deckung des Generals zurück ließ, mit den übrigen gegen 
die feindliche Escadron jagte, einhieb, und mit glücklicher 
Tapferkeit *) sie bis Eichen zurücktrieb. Hier nahm der 
Feind neue Stellung. Da aber General Siebein mit 
250 Mann Fußvolks ebenfalls herbeieilte, griff auch 
Besserer, obgleich selbst schon zweifach verwunder, 
noch einmahl an. Der Feind ward bis zur Colonie 
Friedrichswartha gedrängt, wo nun die Hauptmacht des 
ausgesandren Corps beisammen stand. Jetzt erst zog sich 
der baierische General mit seinem Häuflein zurück. Die 
Preußen wagten ihn kaum zu verfolgen. 7) 
Alle diese Ereignisse hatten für das Schicksal der 
Pestung Neisse nachtheiligen Einfluß. Denn, ohne bal- 
digen Emsatz, war sie durch ihren Zustand gezwungen, 
sich zu ergeben, wie besonnen und tapfer auch ihre Be- 
fehlshaber Stecusen, Harroy und Wernitz, die 
Vertheidigung geführt hatten. Die Pestung, zu deren 
  
*) Unterstüßt durch den bald darauf getödteten Chevaurlegers 
Brinzineser, die Chevaurlegers Anten Meper- 
Essentheuer, Metz, Bergmüller und Hißelber- 
ger. Chevaurlegers Anton Mever fieng während jenes 
heftigen Handgemenges den Hieb eines preußischen Offi- 
ziers auf, welcher den Kopf des Lieutenants Besserer 
gespalten haben würde, und erschien demnach als der Ret- 
ter des Lebens seines Führers. 
*) General Siebein gedachte in seinen über diese kleine 
Affa ire erstatteten Bericht mit Anerkenntniß erworbenen
	        
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