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Dieser, um Godtzen's Thaͤtigkeit im Riesengebirg
zu hemmen, gieng mit einem Streifcorps, *) uͤber Lam-
persdorf (22ten Mai, Wüste-Giersdorf, von da in
verschiedenen Abtheilungen auf verschiedenen Wegen nach
Goldberg, Striegau, Freiberg und Reurode, wo noch
200 baierische Chevaurlegers vom dritten Regiment zu
ihm stiessen. Unterwegs hatte eine schwache Abtheilung
des Regiments Herzog Wilhelm unter Lieutenant
Bauer ein preußisches Detachement zu Schoͤmberg (24ten
Mai) Uberfallen, siebzehn Gefangene und mehrere Pferde,
auch einige hundert Thaler Beute gemacht. Statt nun
den Rückweg von Neurode nach Wartha über Lampers-
dorf zu nehmen, wählte General Pernetti, in allzu-
großer Verachtung seines Feindes, der ihn scharf beob-
achtete, den gefährlichsten, der zu finden war, zwischen
den beiden Festungen Glatz und Silberberg hindurch.
Aus beiden Festungen ließ Graf von Götzen sogleich
Truppen in hinreichender Zahl ausrücken, die unvorsich=
tig geführten Baiern und Würtemberger von zwei Seis
ten anzufallen.
Die Letztern hatten eben (öten Juni) auf dem Zuge
von Neurode nach Rothwaltersdorf den Scheideweg von
Wartha, Silberberg und Glatz erreicht, als preußische
Reiterei, von Glatz her, die Nachhut Pernetti's an-
fiel. Sie ward von den baierischen Chevaurlegers bis
hinter das Dorf Schwenz zurückgeworfen. Unnbthiger=
) Aus einer Compagnie des Leib-Regiments und zwei
Compagnien des haierischen öten Linien-Regiments, 70
baierischen Dragonern und 118 würtembergischen Schützen
gebildet.