Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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12. 
Blick auf die belagerten Festungen von Dan— 
zig, Graudenz, Kolberg, Stralsund. Ge-s 
fechte der Baiern an der Narew. 
Napolesn hatte seinem großen Heere, den Rus- 
sen und Preußen gegenüber, lange Ruhe gestattet. Es 
schien ihm beinahe nur darum zu thun zu sepn, die Be- 
lagerung von Danzig zu decken. Denn hatte er einmahl 
dieses gewonnen, so hatte er für alle künftige Unrerneh= 
mungen die festeste Grundlinie, in welcher Danzig ihm 
den linken, der Brückenkopf bei Praga den rechten Flü- 
gel, das wohlbewahrte Thorn die Mitte des Heers längs 
der Weichsel stützte. Doch eben so unbeweglich blieb die 
rußische Kriegsmacht stehen. Sie schien dem Falle von 
Danzig ruhig entgegen zu sehen. 
Schon seit dem L#sten April war die Beschiessung 
Danzigs begonnen. Ju wiederholten Malen wüthete (264en 
und 27ten April und 4ten Mai) die Flamme furchtbar 
in der Stadt, die der Hungersnoth nahe war. Eine 
kleine Schaar tapferer Badener, von zweihundert Fran- 
zosen unterstützt, eroberte (Nachts vom öten zum kten 
Mai) den wichtigen Holm, welchen 1,800 Mann mit 17 
Feuerschlünden nur schlecht vertheidigten. Zu spät er- 
schienen 7000 Rußen, welche die Besatzung verstärken 
sollten; sie bestanden ein unglückliches Gefecht (15ten 
Mai), als ihnen General Oudinot nach Weichselmünde 
entgegen flog, und sie mit Hülfe der tapfern Sachsen 
schlug. Nun, da zwischen Weichselmünde und Danzig 
alle unmittelbare Verbindung unterbrochen war, schei- 
terte auch der letzte Versuch einer rußisch= preußischen 
Dioision, von der frischen Neerung her sich der Stadt 
11“
	        
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