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zu naͤhern. Sie mußte dem Ungestuͤmm der franzoͤsischen
Generale Beaumont und Albert weichen, während
eine englische Fregatte, mit Munition für Danzig, auf
den Strand in Feindes Hand gerieth. Als der männs
liche Kalkreuth die letzte Hoffnung schwinden, den
Mangel, selbst an Pulver überhand nehmen, von 0000
Mann der Besatzung 4000 erkrankt, das unglückfelige
Danzig eine von 20, 700 hereingeworfenen Bomben viel-
beschädigte Stadt sah, übergab er sie (27ten Mai) nach
ein und fünfzig tägiger Belagerung den Siegern. Sei-
nen Tapfern wurde unter ehrenvollen Bedingungen freier
Abzug, aber den Franzosen wurden, durch Danzigs Be-
sitznahme, unermeßliche Hülfsquellen zur Verpflegung des
Heeres, und zur nachdrücklichern Belagerung von Grau-
denz zu Theil.
Denn Graudenz, durch den General Victor schon
seit Ende Aprils belagert und heftig beschossen, ward
durch des preußischen Generals Courbiere Helden-
muth zum unüberwindlichen Platz; nicht minder im Lande
Pommern die Beste Kolberg, anfangs vom Obersten
Lucadou, dann vom Oberst Gneisenau standhaft ver-
theidigt. Zwar in der Altstadt Kolberg setzten sich end-
lich, doch erst nach blutigen Kämpfen (15ten Februar,
13ten 14ten 10ten März, 12ten April), in denen der Name
des Majors Schill ruhmvoll ward, die Belagerer un-
ter General Teulié fest, aber damit war noch wenig
gewonnen. Die Beste wankte nicht. Verstärkt durch
eine schwedische Fregatte, durch die brave Bürgerschaft,
an ihrer Spitze der neunzigjährige Bürger Nettelbek,
durch die Thätigkeit Schill's, stifteren die Belagerten
ihren Feinden bei jedem Anlaß schweren Verlust. Und
obschon die Verschanzungen auf dem Wolfsberg endlich,