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nach schon einmahl gluͤcklich abgeschlagenem Sturm, und
nach furchtbarem Bombardement, an die Franzosen (12ten
Juni) vermittelst Uebereinkunft hingegeben werden muß-
ten, wurden doch sogar auch diese von Preußen (I5ten
Juni) wieder erobert.)
Auch die schwedische Vestung Stralsund hielt noch
stark. Marschall Mortier hatte sie schon seit dem
20ten Jänner eingeschlossen, und in mehrern unbedeu-
tenden Gefechten, besonders aber bei einem lebhaften
Ausfall der Besatzung (15ten März), den Schweden
manchen Schaden zugefügt. Weil er aber zugleich die
Belagerung von Kolberg unterstützen wollte, blieb er
schwach; und als er mit dem größten Theil seines Heer-
haufens nach Kolberg abzog, drangen die schwedischen
Generale Essen und Armfeld (kèten April) mit 5000
Mann aus der Stadt hervor, und jagten Holländer und
Franzosen bis an die Peene zurück. Dieß hatte zur Fol-
ge, daß Marschall Mortier sich wieder umwandte, und
nach einer Reihe sieghafter Kämpfe bei Relling und Fer-
dinandshof (zwischen Pasewalk und Anklam), bei An-
klam selbst und bei Ukermünde (16ten und 17ten April)
die Schweden zur Abschließung eines Waffenstillstandes
(in Schlatkow, 18ten April) zwang. Vermittelst des-
selben ward ihm die Insel Wollin und Usedom in Be-
*) Erst der Friede beendigte eine Balagerung, in der ssch eine
Besahzung von 6,000 Mann, von welcher während der Be-
lagerung 320 Mann getödtet, 1003 verwundet, 200 gefan-
gen und 159 Mann vermißt worden waren, gegen minde-
stens 18,000 Mann Franzosen, Polen und Sachsen, mit
dem glänzensten, die alte preußische Tapferkeit bewähren-
den, Erfolg vertheidiget hatte.