Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

det. Dennoch brach die Wuth der Angreifer keine Oeff- 
nung ins Viereck. Eben so bahnte sich das erste Ba- 
taillon des 13ten Regiments den Weg mit dem Bajonett 
durch die feindlichen Massen; so thaten alle uͤbrige. Alle 
erreichten, im langsamen Ruͤckzuge furchtbar und uner- 
schuͤttert, den Verhau, wo dann die Wirkung der ver- 
schiedenen Verschanzungen das Verfolgen des Gegners 
hemmte. Er aber entwickelte sich nun in der ganzen Linie 
zum neuen Sturm. Dieser mit dem Bajonett kaum ab- 
gewiesen, ward eben so schnell wieder erneuert, und eben 
so standhaft vom wohlgenaͤhrten Gliederfeuer zum andern- 
mahle zurückgestossen. Die Redoute, weder mit Schanz- 
pfählen noch Feuerschlünden versehen, ward durch die 
Tapferkeit des Obersten Stengel und seiner zwei Com- 
pagnien unüberwindbar. Mit Erfolg ließ Hauptmann 
Tausch, vom Schloßberge, und Hauptmann Graf Leis 
ningen, vom Brückenkopf daher, durch die feindlichen 
Reihen das schwere Geschütz spielen. Dennoch erhoben 
die Rußen den dritten Angriff. Die Baiern, obgleich 
nur hoͤchstens 1,600 Mann stark, aber begeistert durch 
die Gegenwart ihres Anführers, des Kronprinzen, der, 
wie Generallieutenant Wrede, immer sich da zeigte, 
wo die Gefahr am großten war, auch zum drittenmahl 
trieben sie die Rußen ab. Da, nach vierstündigem Kam- 
Pfe,nach nicht unbedeutendem Verlusi 7), zogen die 
rußischen Schaaren, die ihre Tapferkeit fruchtlos bewährt 
Hatten, in die alten Stellungen zurück. Mit frohlo- 
ckendem Jubel begrüßten nun die Baiern alle ihren 
*) Es destand baierischer Seits in einem todten, 15 verwun- 
deten, 2 gefangenen OÖffizieren, in 15 getödteten, 190 
verwundeten, 69 gefangenen oden vermißten Soldaten.,
	        
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