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der bedrohten Sierok her kam das vierzehnte Linien-Re-
giment, theils den Vorposten-Dienst vor Pultusk, theils
die Besetzung dieser Stadt und der Insel zu übernehmen.
Die Rußen beobachteten in dieser Zeit durch eine
Vorpostenkette, deren Sammelplatz Dlugieslode war,
von Rozan bis Sierok die Narew. General Graf Sie-
wers mit rußischen Jägern und Dragonern setzte diese
Beobachtung von Rozan bis Ostrolenka fort, wo Tursch--
kow's Hauptgelager war. Von Östrolenka, über Dilewo,
nach Roffoge, dehnte sich eine Linie Cosaken aus. Als
Reserve der Vorpostenkette stand General Fürst Wol-
konsky bel Lipniki und Skwa. Uebrigens befand sich
die Avantgarde der Rußen zu Ostrolenka, unter Befehl
des Generals Grafen Wittgenstein, und zu Wonzewo
und Czerwice und in der Umgegend lagen zwei Regi-
menter Fußvolks mit dazu gehöriger Reiterei. Durch
dlese Stellung ward es den Rußen leicht, die auf der
Narew zwischen Pultusk und Sierok hin und hergehen-
den Transporte häufig zu beunruhigen. Daher beschloß
der Kronprinz, gleichzeltlg mit dem bei Sierok befehlf-
genden franzdsischen General Graindorge, die rußischen
Abtheilungen zurückzuwerfen, welche fortwährend die Schif-
fahrt bedrohten, und daher für dieselbe starke Bedeckun-
gen nothwendig machten.
Der Kronprinz machte sich (25ten Mai) gegen Wis-
kowo auf mit dem 13ken und 16ten Regiment, zwei Com-
pagnien des siebenten, dem ersten Bataillon des dritten
Regiments, zwei Escadronen Leiningen= Chevaurlegers
und zwei Kanonen nebst einer Haubitze. Oberst Stengel
blieb mit den übrigen Truppen in den Verschanzungen
zurück. Unterwegs treunte sich der Oberst Graf Berchem