Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Hingegen gelang es dem General Benningsen bes- 
ser, der sich mit seinen drei Divisionen und den rußischen 
Garden gegen den Marschall Nep warf. Dieser, bei 
der ungeheuern Uebermacht seines Gegners gewiß, unter- 
liegen zu müssen, zog sich auf eine meisterhafte Weise 
in bewundernswürdiger Ordnung vor ihm nach Anken- 
dorf zurück, den Marschällen Davoust und Lannes 
näher. Benningsen nun, statt den gewonnenen Vor- 
theil rasch zu benutzen, blieb darauf ruhig; lehnte sei- 
nen rechten Flügel an den Neuendorfer-See, den linken 
an Glottan, stellte die Vorhut beim Dorfe Ouetz, und 
die Reserve bei Guttstadt auf, während doch Doctorow 
schon vor Lomitten und der preußische General Rem- 
bow bei Mehlsack standen. So ließ er dem Marschall 
Ney die Zeit, sich zu frischen Widerstand zu rüsten. 
Zwar, als folgendes Tags Fürst Bagrathion mit der 
rußischen Vorbut, und unterstützt durch das ganze Haupt- 
heer, das Corps des Marschalls Ney abermahls an- 
griff, zwang er dasselbe nach Heiligenthal, dann bei 
Deppen über die Passarge zu gehen, so daß Bagra- 
thion das rechte Ufer derselben einnahm, dicht hinter 
ihm zwischen Deppen und Heiligenthal die Hauptmacht, 
bei Knopen die Reserve sland, und Doctorow's Corps 
sich wieder dem Ganzen anuschliessen konnte: allein wei- 
ter schritt Benningsen nicht. Denn am Tage nach- 
her (vien Juni) rastete er in seiner Stellung, und als 
er von Bewegungen bedeutender französischer Colonnen 
gegen Liebstadt, also gegen seinen rechten Flägel, er- 
fuhr, zog er sich noch spät Abends wieder nach dem 
Dorfe Quetz zurück. Nur den Fürsten Bagration lieff 
er an der Passarge. 
Dagegen hatte Napoleon nun schon eillig seine
	        
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