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Hingegen gelang es dem General Benningsen bes-
ser, der sich mit seinen drei Divisionen und den rußischen
Garden gegen den Marschall Nep warf. Dieser, bei
der ungeheuern Uebermacht seines Gegners gewiß, unter-
liegen zu müssen, zog sich auf eine meisterhafte Weise
in bewundernswürdiger Ordnung vor ihm nach Anken-
dorf zurück, den Marschällen Davoust und Lannes
näher. Benningsen nun, statt den gewonnenen Vor-
theil rasch zu benutzen, blieb darauf ruhig; lehnte sei-
nen rechten Flügel an den Neuendorfer-See, den linken
an Glottan, stellte die Vorhut beim Dorfe Ouetz, und
die Reserve bei Guttstadt auf, während doch Doctorow
schon vor Lomitten und der preußische General Rem-
bow bei Mehlsack standen. So ließ er dem Marschall
Ney die Zeit, sich zu frischen Widerstand zu rüsten.
Zwar, als folgendes Tags Fürst Bagrathion mit der
rußischen Vorbut, und unterstützt durch das ganze Haupt-
heer, das Corps des Marschalls Ney abermahls an-
griff, zwang er dasselbe nach Heiligenthal, dann bei
Deppen über die Passarge zu gehen, so daß Bagra-
thion das rechte Ufer derselben einnahm, dicht hinter
ihm zwischen Deppen und Heiligenthal die Hauptmacht,
bei Knopen die Reserve sland, und Doctorow's Corps
sich wieder dem Ganzen anuschliessen konnte: allein wei-
ter schritt Benningsen nicht. Denn am Tage nach-
her (vien Juni) rastete er in seiner Stellung, und als
er von Bewegungen bedeutender französischer Colonnen
gegen Liebstadt, also gegen seinen rechten Flägel, er-
fuhr, zog er sich noch spät Abends wieder nach dem
Dorfe Quetz zurück. Nur den Fürsten Bagration lieff
er an der Passarge.
Dagegen hatte Napoleon nun schon eillig seine