Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

gegen Heilsberg, wo die Lagerplaͤtze der Rußen vor der 
Stadt schnell eingenommen, und Schlachthaufen uͤber 
Schlachthaufen gegen Launau vorgeruͤckt wurden, um 
Benningsen's Heer ganz von Koͤnigsberg und dem 
linken Alle-Ufer wegzudrücken. Den Punct Launau hü- 
tete General Barasdin mit einer viel zu schwachen 
Abthellung Rußen; daher sandte ihm Benningsen 
sogleich eine Hülse von fünf Batalllonen, fünf Reiter= 
Geschwadern und zwei Feldstücken. Indessen entfaltete 
der rußische Oberbefehlshaber seine gesammte Macht, 
ohngefähr 36,000 Mann stark, in zwei Treffen. Der 
linke Flügel, unter Großfürst Constantin, an den Sen- 
sebach gelehnt, war, mit Verschanzungen wohl gedeckr, 
am rechten Alle-Ufer aufgestellt; hingegen am linken 
Ufer, durch minder starke Befestigungen gesichert, der 
rechte Flügel unter den Generalen Essen, Uvarow 
und Platow. Die Heermitte an der Alle befehligte 
Fürst Gortschakow. 
Immer mächtiger bedrängt ward der Punct Launau 
von der Cürassier-Division Espagne, von der Dra- 
goner-Division Latour-Maubourg, und von zwei 
leichten Reiterbrigaden. Deswegen eilte Bagrathion 
mit der ganzen rußischen Vorhut von Reichenberg dahin 
über die Amtsbrücke. Aber nun erschien auch anderseits 
das Corps des Marschalls Soult, die Reiterel des 
Großherzogs von Berg zu unterstützen, als deren Vorhut 
das erste baierische Chevaurlegers-Regiment focht. Die- 
ses war binnen vier Tagen von Elbing nach Heilsberg 
gekommen, um ausgezeichneten Antheil an dieser Schlacht 
zu empfangen. 
Als die Rußen unter arasdin ihre Stellung an
	        
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