Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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werde etwa nur Kampf mit einem einzigen feindlichen 
Corps gelten, und das linke Alle-Ufer daher leicht zu 
behaupten seyn, stellte sein ganzes Heer hier vor der 
Stadt Friedland auf; den rechten Flügel unter Gort- 
schakow und Uwarow vom Domerauer-Holz oder 
bei der Ziegelei, bis an das sogenannte Mühlenflies; 
den linken unter Bagration und Kollogrilow 
am Sortlaker-Walde vorüber bis zur Alle, die Vereinis 
gung von der Eilauer-Bartensteiner= und Schippenbei- 
ler-Straße behauptend. — Bagration und Kollo- 
grilow versuchten, sich alsbald des Sortlaker-Waldes 
zu bemächtigen, und es schien der russischen Tapferkeit 
anfangs nicht zu mißlingen. Aber immer mächtigere 
und mächtigere Streitmassen traten ihnen da entgegen, 
Marschall Lannes mit La Houssay's Dragonern und 
den sächsischen Cürassieren, diesen zur Rechten Marschall 
Ney mit Grouchy's Reiterei, links Marschall Mor- 
tier mit der Reiterei des Latour-Maubourg; rück- 
wärts das Corps Victors, mit den Garden als Reserve. 
Napoleon, dessen Heer in derselben Stunde, wie 
das russische, hier angekommen war, ließ Abends um 
halb 6 Uhr sogleich seinen rechten Flügel vorwärts 
gehen, um unverweilt den schwächsten Punct in der rus- 
sischen Stellung, nämlich die Stadt Friedland, mit 
Sturm zu nehmen. Die Plänkler des Ney'schen Corps, 
unterstützt von der Division Marchand, und diese wie- 
der unterstützt von der Division Bison, trieben die rus- 
sischen Jäger aus dem Sortlaker-Walde. Dann rückten 
sie in geschlossenen Colonnen gegen die Stadt. Den 
Weg bahnte ihnen ein fürchterliches Artilleriefeuer, wel- 
ches dem linken Flügel der Russen, auf immer kleinern
	        
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