Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Raum zwischen der Alle und dem Muͤhlenflies beschraͤnkt, 
großen Schaden stiftete. Umsonst der Muth und die 
Anstrengung der Russen, besonders ihrer Reiterei, jene 
Colonnen im Laufe aufzuhalten. Sie wurden uͤbermannt, 
zuruͤckgeschoben. Umsonst zuͤndeten sie die Vorstadt von 
Friedland an. Das hinderte die Franzosen nicht, ihren 
schon errungenen Gewinn zu erweitern. 
Benningsen, als er den hartnaͤckigen Kampf 
seines linken Fluͤgels und den moͤrderischen Streit um 
Friedland sah, wollte durch schnelle Bewegung seines rech- 
ten Fluͤgels die Aufmerksamkeit Napoleons hinweglenken. 
Auf seinen Wink stürzte jählings Fürst Gortschakow 
mit seinen Schlachthaufen so gewaltig gegen das Corps 
des Marschall Lannes, daß dieser vom heftigen Stoß 
erschüttert, schon das Feld zu räumen anfing. Gort- 
schakow, schon des Sieges froh, vernahm aber nun, 
daß der ganze linke Flügel der Russen im Rückzug sey. 
Dieß udthigte auch ihn, nicht länger fortzuschreiten, son- 
dern umzukehren. Er wandte sich in bester Ordnung 
gegen Friedland. Hier aber fand er nun die Stadt schon 
vom Heerhaufen des Marschalls Ney besetzt, seine Rück- 
zugslinie abgeschnitten. Verzweiflungsvoll kämpfte er 
mit seinen Russen um die brennende Stadt. Es gelang, 
doch nur auf kurze Zeit, die Sieger auszutreiben. Nun 
in großer Verwirrung, durch Kampf und Flucht, Gepäck 
und Geschütz verursacht, da eins das andere hinderte, 
drängten die Russen gegen die Alle-Brücke, und zu den 
zwei vor der Schlacht geschlagenen Schiffbrücken, um 
zum andern Ufer zu gelangen. In ihre Haufen schlug, 
nie fehlend, der Tod aus hundert französischen Feuer- 
schlünden. Unter der Wuth der Fliehenden brachen die 
Brücken. Da stürzten sich Fußgänger und Reiter in den
	        
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