Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

neral Klein griffen die rußischen Stellungen auf den 
westlichen Hoͤhen bei Zuͤrich von der Stirnseite an. Aber 
auch Soult, am andern Ende des Zuͤrichsee's, war in 
derselben Zeit über die Linth an das rechte Ufer über- 
gegangen. Feldmarschall Hotze, überrascht durch den 
kräftigen Angriff, mit einigen Offizieren zu seinen Vor- 
wachten zwischen Kaltenbrunn und Schennis hinaus- 
geritten, um sich über des Feindes Bewegungen zu ver- 
gewissern, ward hier von den Franzosen ereilt, umzin- 
gelt, getddtet. 
Der Verlust dieses landeskundigen Feldherrn in sol- 
chem Augenblick war für den Ausgang der ganzen Schlacht 
folgenreich. Desto sicherer verfolgte Soult, der gegen 
ihn befehligte, seine Entwürfe. Indem Soult mit 
aller Kraft gegen die Brücke von Grünau, beim Aus- 
fluß der Linth in den See, den Angriff that, fie erstürmte 
und gegen den Prinz von Würtemberg behauptete, der 
mit drei rußischen Bataillons von Rapperswyl herbei 
geeilt war, mußten die Oesterreicher, nun in Gefahr bei 
Uznach ihren rechten Flügel umgangen zu sehen, ihre 
Stellung daselbst verlassen. General Petratsch, wel- 
cher nach Hotze's Tode den Befehl übernommen, ward 
im anhaltenden Gefecht dieses und des folgenden Tags 
gegen das Gebirg gedrückt, und zog zuletzt in Unordnung 
durch das rauhe Goldingerthal nach Lichtensteig ins 
Toggenburg. 
Damit war das rußische Heer von den Oesterrei- 
chern getrennt, und auf seinem linken Flügel und im 
Rücken blos. gegeben. Aber die Russen selbst hatten 
schon bei. Zürich schwer gelitten; denn Lorges hatte 
ihr Lager durchbrochen und fie bis unter die Stadtmau-
	        
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