— 30 —
cken Glarus am rechten Linthufer überflügelt, und alle
Vortheile seiner Stellung benutzend, ihn mit solchem
Ungesiüm angegriffen, daß er ihn zwang, durch's Sernft-
thal über die wilden Flimsen Alpen nach Bündten zu-
rückzugehen.
Von diesem Allem wußte nun Suwarow nichts.
Er zog mit seinem muden Heer über das Pragel-Ge-
birg, und fand droben beim Klbônthaler-See den Ge-
nergl Molitor gegen sich im vollen Anzug. Suwa-
row, noch im Glauben, Jellachich und Linken
siünden in Glarus, also im Rücken Molirors, hielt
diesen sogleich für eingeschlossen und forderte ihn auf,
das Gewehr zu strecken. Bald ward er aber seines Irr-
thums gewahr, und daß er selbst der zwischen Berggrün-
den und zween Heerhaufen Eingeschloßene sey. Also“
blieb ihm nichts übrig, als Molitors schwächere
Schaaren kämpfend vor sich herzudrängen, während noch
im Muttathal der Nachtrab seines Heers mit den ihm
folgenden Franzosen stritt. So gelangte er nach Glarus.
Molitor beschränkte sich hier blos auf Vertheidi-
gung der Brücken von Mollis und Näfels, um die Rus-
sen in den an Lebensmitteln armen Thälern eingeengt,
und vom Jürichsee getrennt zu halten. Suwarow
griff wiederholt an (den Sten und äten October) und mit
äußerster Heftigkeit. Brücke und Dorf von Näfels
wurden dreimal genommen und wieder verlohren. Den-
noch behauptete sich Molitor, der bald durch ein ta-
pferes Corps von Schweizern und durch den mit einem
Bataillon herbeigeeilten General Gazan thätige Unter-
stützung empfieng.
Nachdem Suwoarow in diesen verschiedenen Ge-