Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

fechten abermals uͤber 2000 Mann verloren hatte, mußte 
er sich zum Zug durchs Sernfthal uͤber das wuͤste Ge- 
birg der Flimser-Alpen nach Buͤndten bequemen. Aber 
sein Nachtrab ward ununterbrochen angegriffen. Denn 
auch Loison war nun durch das Urner Schaͤchenthal 
im Kauton Glarus angekommen, und bis Schwanden 
vorgerückt. Hier mußten sich noch zwolfhundert Russen 
mit einigen Kanonen gefangen geben. 
Suwarow kam mit einem durch tägliche Gefechte, 
durch gefahrvolle Züge über vier der hochsten und rauhe- 
sten Gebirgsjoche, durch Ermüdung und Hunger fast 
zerstorten Heer, nach Bündten. Alle seine Anstrengun- 
gen mußten naturlich vergebens bleiben, weil er nicht 
mehr von Petratsch und Korsakow unterstützt wer- 
den konnte. Petratsch aber hatte sich damahls schon 
nach Feldkirch und Bregenz zurückgezogen, wo ihm auch 
Soult beobachtend schon wieder bei Rheineck gegen- 
überstand. Und Korsakow war zwar wieder mit dem 
großten Theil seines Heerhaufens, so wie mit den Bai- 
ern unter Barrels, über die Brücke von Diesenhofen 
gegen Winterthur, desgleichen das Condeische Korps 
von Konstanz aus gegen den Thurgau vorgerückt; allein 
Massena trat ihnen dort ebenfalls wieder zu schnell 
entgegen. Denn Massena hatte sich nach Suwa- 
row'e Rückzug durch's Muttathal, sogleich gegen Zü- 
rich begeben, und von dort mit mehreren Heer-Abthei- 
lungen gegen Konstanz. Es kam (17. October) zum 
heftigsten Gefecht beim Kloster Paradies, an welchem 
die Baiern den thätigsten und ehrenhaftesten Antheil 
nahmen. ") Doch der wachsenden Uebermacht Mas- 
*) Die Russen verloren hiebes einige hundert Mann, das hal-
	        
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