— 62 —
dem er den groͤßten Theil seines Geschuͤtzes aus Italien
über den Comersee und Splügenberg an sich genommen,
Chur verlassen, und sein Hauptgelager von Feldkirch
nach Lindau verlegt.
Die neue Vertheidigungs-Linie des Erzherzogs lehnte
ihren linken Flügel also an das verschanzte Lager bei
Feldkirch und die höchsten Spitzen der Gebirge Vorarl=
bergs und Bündtens. Im Vorarlbergischen und in Chur
standen Oesterreicher. Die Linie gieng längs dem Bo-
densee bis Buchhorn, wo die Condcer aufzestellt wa-
ren. Zwischen dem linken und rechten Flügel deckte der
Bodensee den leeren Raum. Ueberschwemmungen sicher-
ten die Heermitte. Diese Oertlichkeiten gestatteten dem
Erzherzog, seine Hauptkraft im rechten Flugel, zwischen
dem See und den Bergen des Schwarzwaldes zusammen
zu drängen, die Zugänge zu seiner Stellung zu ver-
schließen, und durch die Bewegungen seiner Reiterei
die Vertheidigung des rechten Rheinufers weit auszu-
dehnen.
Die Franzosen hingegen, nun wieder im Besitz der
Haupteingänge der Alpen und der Verbindungen rechts
und links mit Italien und den Rhein, drohten jetzt von
neuem über Disentis und Sargans die Wiedereroberung
Graubündtens; während alle Ansirengungen des Generals
Laudon und des Obristen Strauch im Piemont, ins
Walliserland vorzudringen, außer aller Verbindung mit
den Schritten des verbündeten Hauptheers in Schwaben
und am Ahein geschahen.