Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

– 6 — 
Wrede, die diplomatische Bahu mit der kriegerischen 
vertauschend, als Obrist zum erstenmahl seinen Beruf 
zu den Waffen erprobte. Begeisterung für seinen Für- 
sten und sein deutsches Vaterland hatten ihn bewogen, 
in kurzer Zeit aus Ueberrheinern, Rheinpfälzern und 
andern ein vollzähliges Bataillon zu errichten, das balb 
in Ausdauer und Muth den geübtesten Truppen gleich 
kam. Späterhin ward ihm noch eine Schwadron Szekler 
Husaren und eine Schwadron Schwarzenberg-Uhlanen 
zugegeben. 
Schon in der Nacht vom 11#ten zum 12ten October 
war Ney mit beträchtlichem Fußvolk und Reiterei bei 
Oppenheim über den Rhein gekommen, und hatte die 
dsterreichische Vorpostenkette durchgebrochen. Den fol- 
genden Tag rückten die Heer-Abtheilungen Nansouti 
und Sabbatrthier, von Oppenheim und Frankenthal 
her, nach. Die Haufen des franzdsischen linken Flügels, 
unter General Lorsch, (den 16ten October) wandten 
sich auf der Bergstraße gegen Heidelberg; die des rech- 
ten Flügels, unter Sabbathier, längs dem Rhein 
gegen Mannheim. Zwischen beiden bewegten sich leichte 
Truppen, besonders Reiterei, gegen Ladenburg; Lorsch, 
mit dem linken Flügel, trieb die bsterreichischen Vor- 
posten, unter dem Prinzen von Lichtenstein, an'’se 
linke Neckar-Ufer und stürmten, doch vergebens, gegen 
die von den Oesterreichern kräftig vertheidigte Heidelber= 
gerbrücke an. Die leichten Truppen, großtentheils aus 
drei Regimentern Reiterei bestehend, bei Neckarhausen 
über den Neckar gegangen, hatten dort das Husaren- 
Regiment Veczay, unter dem Obersten Grafen Ester- 
hazoy gegen Friedrichsfelde zurückgeworfen, den Ober- 
sten selbst gefangen. Der pfalzbgierische Oberst Baron 
Wrede,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.