Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

gegen Abend mit dem Bajonet wieder erstuͤrmt hatte, 
war Alles entschieden: Philippsburg naͤhmlich abermahls 
entsetzt, Lecourbe zum Ruͤckzug nach Schwetzingen 
gezwungen, der linke Flügel des oͤsterreichischen Heers 
über Hokenheim an den Rhein gelehnt, Sztarrapy im 
Besitz der Bergstraße. 
Der franzdsische Feldherr, ohne Hoffnung baldiger 
Verstärkung, und für sein Heer der Winterlager bedürf- 
tig, schlug einen Waffenstillstand vor, in welchem er sich 
die Stellung vom Rhein oberhalb Mannheim her, queer 
über die Schwetzinger Hochstraße bei der Neckerauer 
Brücke, bis oberhalb Seckenheim hin ausbedang, und 
folglich das Neckar= und Neckargarten = Thal in sein 
Winterlager eingeschlossen haben wollte. Erzherzog Karl 
verwarf natürlich einen für S ztarray's Heer so wenig 
vortheilhaften Vertrag, und die Feindseligkeiten began- 
nen von neuem. Während Lecourbe schon den größ- 
ren Theil seines Kriegsvolks auf das linke Rheinufer 
hinüber geführt hatte, rückte Sztarrap in vier Kolon- 
nen vor; nahm Mannheim nach kurzem Widerstand des 
Feindes, und eben so die Neckarauer Verschanzungen. 
Damit endete hier der Feldzug. Die Schaaren bezogen 
ihre Winterleger. Wrede's Heerhaufen, der zuletzt 
noch beim Angriff auf Mannheim am rechten Neckar- 
Ufer thätig mitgewirkt hatre, kam in die Umgegend 
Heidelbergs.) 
  
*7) In einer Krlegsgeschichte der Baiern verdient wohl das 
Schreiben des Feldmarschall Lieutenants Grafen Sztar= 
ray aus Heidelberg vom toten December 1790 an den 
damahligen Kurfürsten, jetzigen König von Baiern, be- 
merkt zu werden, worin derselbe auf die kriegerischen
	        
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