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Bevor wir den Blick wieder auf Itallen und den
Ausgang des dortigen Feldzuges zurückwerfen, sollen
wir die Stellung der verbündeten Heere längs den Grän-
zen Helvetiens nicht unberührt lassen. Denn dadurch
daß Marschall Suwarow in den ersten Tagen Novem-
bers mit seinem gesammten Kriegsvolk, 35,000 Mann
stark, zum allgemeinen Rückzug in die Winterlager am
linken Lechufer aufgebrochen war, entstand hier eine ge-
fährliche Lücke. Auch die pfalzbaierische Brigade, so
wie die des Conde'schen Korps hatte ihm folgen müssen;
doch kehrten die Baiern schon im December nach Heidel-
berg zurück, und empfingen dann ihre Stellung bei
Mannheim.
Darum hatte nun Erzherzog Karl mit kaum 60,000
Mann eine weite Strecke von ohngefähr achtzig Meilen,
nämlich von Nauders in Tirol bis Philippsburg, zu
decken. Verdient die Klugheit dieses gewandten Feld-
herrn Bewunderung, wie er in diesem weiten Raume,
überall stark genug, dort in den Ebenen das rechte
Rheinufer, hier im Hochgebirge Granbündten gegen die
Macht der Franzosen zu behaupten wußte: so verdient
seine Mäßigung noch mehr Bewunderung, daß er weni-
ger für sich, als für das Heer in Italien Verstärkungen
wünschte. Durch seinen Rath soll der Wienerhof wirk-
lich bewogen worden seyn, nachdem die Heimkehr der
Russen in ihr Vaterland unwiederruflich entschieden war,
Kenntnisse und Gaben des. Öbersten Wrede, und guf
die vorzüglichen Dienste aufmerksam macht, die Wrede
mit seinem Korps an den siegreichen Tagen des tten, 2ten,
Sten, 8ten und oten Decembers dem deutschen Reich ge-
leistet hatte.