Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

alles Kriegsvolk, woruͤber irgend im Innern der dster- 
reichischen Staaten verfuͤgt werden konnte, unter dit 
Befehle von Melas und Kray zu stellen. 
Denn in der That hatten auch diese Feldherren Ende 
Septembers, (die inzwischen erhaltenen Verstaͤrkungen 
mitgerechnet,) in Italien nicht mehr als 60,000 Mann 
unter sich, und noch dazu auf einem ungeheuren Raum 
zerstreut. Es wurden noch die Belagerungen von An- 
cona, Civita-Vecchia, der Citadelle von Rom und an- 
derer Orte, durch die Generale Ott und Fröhlich 
fortgesetzt; Klenau bedrängte beim Levant-Fluß noch 
Genua, und hatte seine Vorwachten schon bei Rapallo; 
Kray ins Klosterthal gedrungen, hatte die Franzosen 
dort über den Jouveberg getrieben, während Melas 
die Einnahme der Festung Coni, als des Schlüssels zum 
Eingange in's Piemont von französischer Seite, be- 
treiben wollte. 
Ihnen gegenüber und nicht an Kräften ungleich, 
stand der franzdsische Oberbefehlshaber Championet, 
die Mitte und der linke Flügel seine Heerlinie, etwa 
28,000 Mann stark, diente zur Behütung Coni's, der 
Grafschaft Nizza und des obern Tanaro-Thals; sein 
rechter Flügel, hochstens 17,000 Mann stark, unter Ges 
neral St. Cyr mußte Genua und die Appeninen, von 
den Gränzen Toscana's bis zu den Quellen der Bor- 
mida, beschirmen, 
Je festern Fuß Klenau aber am Levantfluß faßte, 
an welchem er schon bis Cento-Croci vorgerückt war, 
je beengter ward St. Cyr's Lage. Daher boschloß der 
franzdsische Befehlshaber, Klenau's Stellung bei Ra- 
pallo zu überfallen, einzuschließen und aufzuheben.
	        
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