Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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zurück trat, dem Marschall Suwarow und dem Con- 
de'schen Korps die Rückkehr nach Rußland befahl,) 
und, mit Katharinens Staatsklugheit, ruhig aus der 
Ferne dem Kampfe zwieträchtiger Mächte zusehen wollte, 
durch welchen sie sich gegenseitig schwächten. Auch hatte 
Buonaparte dem Wienerhof, als Grundlage des 
Friedens, den Vertrag von Campo= Formio vorgeschla- 
gen, wo dann Oesterreich, im Besitz von der Lombardei 
und Piemont, hinlänglich für die in jenem Vertrag an- 
erkannten Entschädigungen gesichert worden wäre. 
Nur England, welches, aus Besorgniß früherer 
oder späterer Beeinträchtigung seines Handels, Holland 
auf keine Weise in Frankreichs Händen lassen wollte, 
jetzt aber die Zurückgabe desselben, trotz der in Italien 
geschehenen Fortschritte Oesterreichs, nicht hoffen konnte, 
da alle diese Fortschritte durch die Niederlagen bei Zürich 
und Alkmaer an Werth verloren hatten, — nur Enge 
land widerstand unbeweglich allen Aufforderungen zum 
Frieden. Es schmeichelte sich, Frankreich, abermahls 
durch den Bürgerkrieg in der Vendéêe erschüttert, sey an 
Geld und Menschen erschdpft. Es erwiederte bekanntlich 
Buonaparte's unmittelbares Schreiben an den Kdnig 
von England, in Lord Grenville's amtlicher Note, 
mit einer neuen Kriegserklärung; gab den brirtischen 
Rüstungen die größte Ausdehnung; sandte kußerst ge- 
wandte Unterhändler nach Petersburg und Wien, um 
diese beiden, durch die Vorfälle in Italien und der 
Schweiz getrenuten Höfe wieder zu neuen Anstrengungen 
*) Suwarow empfing den Befehl Anfang Decembers 1799 
und am 2Loten desselben Monats hatten die letzten Russen 
schon Batern verlassen. 
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