Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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zu vereinigen, und verhieß dem Hause Oesterreich nicht 
nur sehr beträchtliche Hülfegelder, sondern auch die feier- 
lichste Gewährleistung des immerwährenden Besitzes von 
Italien. 
Dies letztere entschied. Der Wienerhof, ungeachtet 
er, außer England und dem deutschen MReich, keinen 
Verbündeten hatte, da Preußen und Dänemark dem 
Grundsatz der Unpartheisamkeit, und Schweden der 
Handlungsweise Rußlands treu blieb, lehnte alle er- 
neuerte Anträge des ersten Konsuls von Frankreich ab. 
Es bor vor Allem auf, seine Heermassen in Iralien, 
wie in DOeutschland, in einen Achtung gebietenden Stand 
zu setzen. Der Landsturm in Schwaben und am Mit- 
relrhein wurde auf's neue aufgeboten, und jedes der 
Reichskonringente vollständig gemacht. 
Kurfürst Marimilian Joseph von Baiern, fest 
am Hause Oesterreich und der großen Angelegenheit 
Deutschlands halrend, ließ es nicht bei der einfachen 
Stellung des Kontingents bewenden. Im Vorgefühl 
des großen, alles umwälzenden Sturms erkannte er, 
daß Baiern seine Selbstständigkeit nur bewahren werde, 
wenn es sich mit eigenen Waffen schütze. Darum ließ 
er thätig die Bildung einer starken Landwehr vorbereiten, 
rastlos in Pulver= und Jenghäusern arbeiten, die grds- 
sere Befestigung von Ingolstadt beschleunigen, die Vor- 
rathsháäuser aller Art füllen, und seinem Heer edlern 
Geist einfldzen. Schon früher hatte er den vormahls 
üblichen Verkauf der Stellen beim Heere abgeschaft 
(26ten Februar 1799), vorzuͤglichere Offiziere angestellt 
(25ten März 1700), einerseits zweckmäßige Ersparungen 
bei der Heerverwaltung eingeführt, anderseits die Be- 
soldungen und Gehalte erhöht ('ten September 1790),
	        
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