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Stutterheim abermals mit seinen vier Geschwadern
erschienen wäre, von neuem angegriffen, die Plänkler-
Schwärme in das Gehblz zurück geworfen, und dadurch
einen Theil des schweren Geschützes der Oesterreicher
gerettet hätte, die nun ihren Rückzug auf der von Egg-
mühl nach Regensburg führenden Hochstraße begannen.
In dem Augenblick, als Stutterheim seinen An-
Kriff machte, stürmee General Graf Sepdewitz mie
dem Zten Dragoner= und äten Chevaurlegers-Regimente
von der Seite von Eggmühl gegen die Anhbhen hervor,
von welchen die bsterreichische Artillerie noch immer aus
sechszehn Feuerschlünden Verderben und Tod auf die
Reihen der Franzosen und Baiern in der Nähe der Laber
verbreitete. Schon mehrere theilweise doch vergebliche
Versuche, diese Höhen zu besetzen, waren von Abthei-
lungen der Reiterei gemacht worden, die vor Eggmühl
und zwischen Schierling und Unterleuchling stand, die
franzdsische Reiterei auf dem rechten, die baierische auf
dem linken Flügel, die würtembergische in der Mitte.
Sepdewitz vollzog Napoleon's mundlichen Befehl,
drang durch das schrecklichste Feuer hinauf zur Höhe,
und schon waren fünf Kanonen erobert, deren Verthei=
digung und Bedienung über den Stücken selbst nieder-
gehauen, als in die dabei in Unordnung gerathenen
Escadronen der Baiern pldtzlich acht bsterreichische Ge-
schwader Chevaurlegers einhieben. In blutigem Gefecht
bahnten sich jene ihren Rückweg zum baierischen Fuß-
volk, das in Vierecken aufgestellt war. Unter dem Schutz
desselben, und der anrückenden franzdsischen Reiterei,
sammelten sie sich, trieben, unterstützt von der würtem-
bergischen Reiter = Brigade, und einem frranzösischen
Cuirassier-Regimente die Oesterreicher wieder zurück,