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und eroberten jene fuͤnf Kanonen zum zweitenmal. Jetzt
war Unordnung in den feindlichen Schlachtreihen auf
allen Seiten. Bald loͤsete sich Alles in regellose Flucht
durch die Waͤlder uͤber Santing nach Eglofsheim auf.
Der Feldmarschall-Lieutenant Fuͤrst Rosenberg, seine
Generale und Obersten fast sämmtlich verwundet, streng-
ten sich umsonst an, die flüchtenden Haufen wieder zu
sammeln. Napoleon's zahlreiche Schaaren zu Fuß,
zu Roß, folgten ihnen auf den Fersen, gestatteten keine
Aufstellung, keinen Widerstand mehr.
Allzuspät hatte Erzherzog Carl, der die Bewegun-
gen seines Heeres gegen Abbach, Weichenloe und Luke-
point am rechten Flügel ordnete, Napoleon's Ankunft
an der Laber erfahren. Allzuspät hatte er befohlen, das
vierte Corps solle das ungleiche Gefecht gegen die Ueber-
macht vermeiden, und über Egloföheim hinter den Pfeter-
bach zurück gehen. Jetzt rief er auch sein zweites Armee-
Corps wieder, von Abbach, vor Regensburg in die Stel-
lung zwischen den Galgenberg und Oberisling, so wie
den größern Theil des ersten Reserve-Corps in die
Stellung zwischen Gebelkofen und Thalmassing zurück,
desgleichen den bis Lukepoint vorgeschrittenen Theil des
dritten Corps, in die Stellung zwischen Thalmassing und
Santing. Letzteres hatte unter dem Fürsten von He-
henzollern diese Bewegung kaum vollendet, und beim
Aublick der Niederlage des vierten Corps die Hohe vor
Thalmassing mit Fußvolk besetzt, als schon das Corps
des Herzogs von Auerstädt erschien. Erzherzog Carl
hatte zur Vertheidigung der Regensburger-Hochstraße
zwei Regimenter in die Gehölze zwischen Egloföheim
und Neu-Eglofsheim gelegt. Die Franzosen, durch die
Waldungen kommend, welche sich zwischen Leuchling und