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des Rathes nicht, blieb stehen, und ließ nur noch zur
Unterstützung seiner Reiterei bei Winzering, das baieri-
sche Bataillon La Roche vorrücken. Hiller hingegen,
der aus dem 3bgern seines Feindes errieth, derselbe
müsse sich durch Entsendungen geschwächt haben, beschloß
auf der Stelle Angriff, um zu Gunsten des Erzherzogs
Carl eine Diversion zu machen, von dessen Heer er seit
drei Tagen ohne alle Nachricht geblieben war. Sogleich
(25sten April) schickte er zwei Bataillone und acht Ge-
schwader nach Wurmannögquick, eine eben sso starke Ab-
theilung gegen Eharting, und eine dritte, nicht schwa-
chere, längs dem Inn gegen Degning, zwischen Oetting
und Mühldorf. Die beiden letzten stießen bei Weiche-
ring auf die dortige Reiterel der Franzosen, griffen sie
sogleich an, und warfen sie zersprengt auf das bei
Rohrbach stehende Bataillon La Roche. Oie Bgiern
schlugen sich kaltblütig gegen den sechsmal stärkern Feind,
verloren zwei Offiziere und vierzig Todte und Verwun-
dete, und zogen dann in fester Ordnung über Stetten
den Höhen von Neumarkt zu. General Wrede erfuhr
den wahren Hergang der Dinge, den ihm der Herzog
von Istrien nur als ein unerhebliches Geplänkel ge-
schildert hatte, erst in der Nacht. Alsbald schickte er,
sein tapferes Bataillon La Roche aufzunehmen, den
General Graf Minuzzi mit dem 13ten Linien-Regi-
mente aus, das sich dann, auf ausdrückliches Verlan-
gen des Herzogs, auf den sehr durchschnittenen Hôhen
vor Neumarkt stellen mußte. Vor diesem Regimente
nahm das 2te franzdsische Chasseur-Regiment Platz,
welches zugleich eine Vorpostenkette hinter Stetten zie-
hen mußte.
Nun kam am folgenden Morgen in der Frühe (um