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Bataillon La Roche und einer halben Sechepfünder-
Batterie; desgleichen die große Straße mit der andern
Hälfte dieser Batterie. Aber das einzige leichte Bataillon
konnte, trotz der entschlossensten Gegenwehr, weder das
Geschütz noch das Dorf Scherm halten, als es um acht
Uhr, nicht nur von der österreichischen Vorhut und fünf
unterstützenden Bataillonen angegriffen, sondern auch
durch die österreichische Colonne, die ihre Richtung nach
Lenperg nahm, bedrohet wurde, umgangen zu werden.
Also zog es sich auf das Ste Linien-Regiment zurück,
welches Wrede zur Unterstützung gegen das Gehdlz
vorgeschickt hatte. Nun aber ward der Widerstand so
fest, daß die dsterreichischen Schlachthaufen erschüttert,
schon den Rückzug begannen, als ihnen Feldmarschall-
Lieutenant Reuß zur guten Stunde noch zwei frische
Bataillone Hülfe schickte.
Indessen hatte General Wrede auch die Mitte sei-
ner Schlachtlinie durch die Brigade Beckers und die
Batterien Dorn und Caspers verstärkt. Denn Hil-
ler entwickelte gegen 10 Uhr wider sie seine gesammte
Kraft von 30,000 Mann. Der Streit ward so heftig,
als ungleich die Partheien waren. Wrede, tapfer
durch die Grafen Minuzzi und Beckers unterstätzt,
hielt ihn bis 12 Uhr. Dann aber, sobald er durch feind-
liche Bewegungen auf seiner Linken von Neumarkt ab-
geschnitten zu werden Gefahr lief, gebot er Rückzug.
Dieser machte sich, gedeckt durch die Batterie Berchem,
in ruhiger Ordnung durch die lange Vorstadt von Neu-
markt, bis zur Rottbrücke. Nirgends fehlte Muth,
nirgends Geistesgegenwart. Als der Protzwagen und
drei Pferde einer von Berchem's Kononen zusammen-
geschossen waren, spannten sich die Stäckschützen selbst
II. 5tes Buch. 8