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11.
Blick auf die Ereignisse in Italien und im
Tirol. Napoleon's Zug bis Wien.
Das Heer des Erzherzogs Johann stand zu An—
fang des Feldzuges (10ten April) zwischen Wurgen und
Kronau an den Graͤnzen Friauls, um in Italien ein-
zudringen. Der Erzherzog, um seinen Gegner zu täu-
schen, schickte den Obersten Volkmann mit zwei Ge-
schwadern und drei Schlachthaufen Fußvolkes in's Fella-
Thal, als wäre es Absicht seiner Hauptmacht, über die
Ponteba in Italien einzubrechen. Sogleich erhob sich
(11ten April) ein neunstündiges Gefecht zwischen Volk-
mann und der gegen Venzone kommenden franzbsischen
Division Brousier, welche von der Division Grenier,
bei St. Daniel, Unterstützung empfing.
Während so die Aufmerksamkeit der Franzosen sich
nach ihrem linken Flügel richtete, drang der Erzherzog
(Ulten April) bei Sarafella, Pulvero und Cividale vor,
wo er die Posten der Division Serras zurückwarf, und
zog schon am 13ten April in Udine ein, während das
franzdsische Heer über den Tagliamento, dann über die
Livenza zurückging. Festen Fußes folgte der Erzherzog
seinem Feind, und schnitt im Gefecht bei Pondenone
(am 15ten) von dessen Hauptmacht den Nachtrab ab,
ein Infanterie= und ein Husaren-Regiment, die er
größeren Theils gefangen nahm.
Der Vicekbnig von Italien, welcher an der Li-
venza bedeutende Verstärkungen empfangen hatte, glaubte
nun durch angriffsweises Verfahren den ersten leichten
Verlust vergessen zu machen. Er hatte Fontana-Fredda,
Nonche und Vigonovo besetzt; ihm gegenüber stand die