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Vincenti ruͤckte daher von Reichenhall, uͤber Traun—
stein nach Hohenaschau (sten Mai) mit drei Bataillonen
und zwei Geschwadern des vierten Regiments Chevauxr-
legers vor, und ließ bei Melek das 2te Bataillon des 1#ten
Linien-Regimentes stehen, um die Hauptstraße von Salz-
burg nach Tirol, und den von Tirolern stark besetzten
Kloster-Paß im Auge zu haben. Ihm zur Unterstützung
hatte der franzdsische Oberst Montelegiers mit dem
2ten Bataillon des #ten Regimentes und einem Geschwa-
der des ersten Dragoner-Regimentes, nebst einer Ka-
none, über Rosenheim nach Retenfelten vorrücken müssen.
General Vincenti empfand aber gleich beim ersten An-
griff, den er (aten Mai) bei Sagram gegen die zahl-
reichen Insurgenten-Haufen unternahm, daß er ihrer
Menge, die ihn plbtzlich im Gebirge umschwärmte, nicht
gewachsen sey. Er mußte sich nach Hohenaschau zurück-
ziehen?); datauf nach Rosenheim, wo General Deroy
noch das Aste leichte Bataillon, und vom öêten Regimente
das #te Bataillon mit ihm vereinte. Denn Deroy's
Absicht war, den Entsatz von Kufstein persbulich, an der
Spitze dieser vermehrten Streitkräfte, zu unternehmen.
Da empfieng er vom Herzoge von Danzig Befehl, jede
weitere Bewegung bis zum 12ten Mai einzustellen, wo
Generallieutenant Wrede über Lofer gegen St. Johann
vorgeruͤckt seyn, und dem Feinde vor Kufstein im Rücken
stehen würde.
Wirklich war Wrede mit der 2ten baierischen Di-
viskon schon in Vôklabruck und Lambach auf dem Wege
*) Nachdem 2 Offiziere seiner unterhabenden Truppen (Haupt-
mann Stonor und Lieutenant Finster), so wie
17 Mann schwer verwundet worden waren.