Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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die Hälfte Deutschlands zu erschüttern und umzuwälzen, 
welches erst späterhin in Klarheit ausging, als man die 
angezettelten Verbindungen des innerdsterreichischen Heeres 
mit einzelnen Unzufriedenen im südlichen Deutschland, 
ja selbst mit einem der vornehmsten baierischen Staats- 
diener vernahm, — dies Gemälde wäre unvollständig, 
ten; sie wurden entfernt, weil sie Verkündigung und Ge- 
horsam den königlichen Verordnungen versagten, welche 
die in die Religions-Uebung eingeschlichenen Mißbräuche 
verbannen und der Religion ihre ursprüngliche Reinheit 
wieder geben sollten; sie wurden endlich entfernt, weil sie 
sich nicht gescheuet hatten, den heiligen Vater in Rom 
durch falsche Berichte zu täuschen, und ihn dadurch zu 
Schritten zu bereden, welche, hätte er ihren verrätheri- 
schen Anträgen Gehör gegeben, die Störung der böffentlichen 
Ruhe herbeigeführt haben würden. — Priester wurden ge- 
straft, weil sie die Laien in ihrem Glauben irre machten, 
in ihrem Gewissen entzweieten. Ganz anders betrug sich 
der Bischof von Briren und die seinem Sprengel unter- 
gegebenen Priester, deren Rechtgläubigkeit keiner un- 
ter Euch bezweifelt. — Die Conseription wurde einge- 
führt. Wollet ihr, einst gekannt unter dem Namen der 
tapferen Tiroler, Euch wirklich der ersten Pflicht des Bür- 
gers, der Pflicht, das Vaterland zu vertheidigen, ent- 
ziehen? Ihr macht ein Fünftheil der baierischen Nation 
aus; die übrigen vier Fünftheile sollten also die Verthei- 
digung des gemeinsamen Vaterlandes allein übernehmen, 
und werden Euere Gränzen vom Kriege bedrohet, zu 
Eurem Schutze herbeieilen, während Ihr, mögen auch 
feindliche Heere das ganze übrige Baiern überschwemmen, 
egoistisch zwischen Eueren Felsen siten bleibet? Eine 
solche, Euch entehrende Forderung könnet Ihr im Eruste 
an Euere Regierung nicht stellen. — Es ist nun an Euch, 
Diener des Altars! das Volk über seine Pflicht zu beleh-
	        
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